Neues Leben

„Neues Leben “, heißt ein „weihnachtlicher Text“ von Karl Immervoll. Neues Leben durch die Geburt Jesu?
Neues Leben durch das Denken und Handeln der Christinnen und Christen? Stellen wir uns der Herausforderung im kommenden Jahr 2024. An „Wegkreuzungen“ – wohin gehen wir, wohin die Weltgemeinschaften, wohin die Kirche?

Neues Leben

Das Meer
der Krisen
scheint
unendlich

Darum
dürfen wir
nicht
aufhören
trotz allem
zu denken
zu fühlen
zu handeln
so
dass eines Tages
wir
angesichts des Kindes
Hoffnung schöpfen
und
sagen dürfen:

Alles
wird gut!
              Karl Immervoll

+ Aus der Kirche Österreichs

Monika Nemetschek wurde 90
Die erste weibliche Professorin für Religionspädagogik in Österreich, Monika Nemetschek, ist am Donnerstag 90 Jahre alt geworden. Die Theologin und langjährige Religionslehrerin gilt als “Mutter aller Tischmütter” im Rahmen der Erstkommunion und hat eine “anthropologische Wende” der Religionspädagogik eingeleitet, bei der die Kinder in den Fokus des Fachs gerückt wurden: So war die Jubilarin zu ihrem 70er in einem Buch gewürdigt worden, mit dem die Linzer Kirchenzeitung damals Pionierinnen von Oberösterreichs Kirche porträtiert hatte. Als jahrzehntelange Professorin an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz prägte Nemetschek Generationen von Religionslehrkräften und entwickelte u.a. das “Linzer Modell” der Erstkommunionsvorbereitung, das bis heute österreichweit verwendet wird. Besonders der Charakter der Freiwilligkeit hatte für sie große Bedeutung. Kinder sollten nicht zu Gebet und Gottesdienst gezwungen oder diese als Erziehungsmittel eingesetzt werden. “Gerade für Kinder soll alles, was sie von Gott erfahren, frohe Botschaft, gute Nachricht sein”, schrieb Nemetschek in ihrem Buch “Gott im Leben des Kindes” (1974). Jede Nötigung und jeder Zwang müsse darum unterlassen bleiben.
https://www.katholisch.at/aktuelles/146508/mutter-aller-tischmuetter-monika-nemetschek-ist-90

Interreligiöser “Feiertagskalender” für 2024 erneut aufgelegt
Grundlegende Informationen über Feste und Feiern in den Religionen – Aktion “Feiertagsgruss.at” erinnert an wichtigste Feiertage von Christentum, Islam und Judentum. Auch im kommenden Jahr 2024 wird es wieder einen interreligiösen “Feiertagskalender” geben. Aufgelegt wird dieser von der Abteilung “Kirche im Dialog” der Erzdiözese Wien gemeinsam mit Vertretern aus anderen Religionsgemeinschaften. Dabei geht es darum, an die Feste der verschiedenen Religionen erinnert zu werden und dadurch das respektvolle und friedliche Miteinander zu stärken. Besonders beliebt sei dieser bei Pfarren, Schulen und Kindergärten, gaben die Initiatoren gegenüber Kathpress bekannt. “Wir feiern zu den unterschiedlichsten Anlässen: Geburtstage, bestandene Prüfungen, Hochzeiten oder religiöse Feiertage”. Dabei gebe es auch bei den verschiedenen Glaubens- und Religionsgemeinschaften viele Anlässe, die gemeinsam gefeiert werden. Mit dem Kalender solle gezeigt werden, “was wann und wie gefeiert wird”. Am Kalender mitgewirkt haben die Katholische Jugend und die Evangelische Jugend auf Österreich-Ebene, die Jüdische österreichische HochschülerInnenschaft, die orthodoxe Metropolis von Austria, die Muslimische Jugend, die Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich sowie die Abteilung “Kirche im Dialog” der Erzdiözese Wien. Als besonderes Service wird mit der Aktion “Feiertagsgruss.at” auch eine Erinnerungs-Funktion auf Sozialen Medien angeboten: Wer die Initiative auf Facebook, Instagram oder WhatsApp abonniert, wird auf ebendiesem Kanal automatisch an die wichtigsten Feiertage der abrahamitischen Religionen erinnert. Website
https://www.katholisch.at/aktuelles/146507/interreligioeser-feiertagskalender-fuer-2024-erneut-aufgelegt

   
+ Berichte über den Synodalen Weg
weiterhin auf www.kathpress.atwww.bischofskonferenz.at  – www.katholisch.atwww.furche.at – in anderen Sprachen auch auf https://www.synod.va

-Nächste Schritte für katholische Weltsynode bekanntgegeben

Ortskirchen sollen erneut über Wege und Instrumente einer synodaleren Kirche und konkrete Formen missionarischen Engagements beraten. Das Generalsekretariat der Synode in Rom hat die nächsten Schritte im weltweiten Synodalen Prozess der katholischen Kirche bekannt gegeben. Vor der zweiten Versammlung der Weltsynode im Oktober 2024 im Vatikan sind demnach bis zum Frühjahr wieder die Ortskirchen am Zug. Auf Basis des Syntheseberichts der ersten Synodenversammlung sollen sie erneut über Wege und Instrumente einer synodaleren Kirche und konkrete Formen missionarischen Engagements beraten, heißt es in einem aktuellen Schreiben an Bischöfe weltweit. Die Ortskirchen sollen zudem jene Forderungen aus dem Synthesebericht sammeln, “die mit ihrer Situation am meisten übereinstimmen”. Aus bis Mitte Mai von den Bischofskonferenzen erstellten Zusammenfassungen wird dann das Arbeitspapier für die zweite Synodenversammlung erstellt. Zudem wird es parallel einen gesonderten Beratungsprozess zu theologischen und kirchenrechtlichen Grundsatzfragen geben. Einige der im bisherigen Synodenprozess aufgebrachte Themen, darunter Vorüberlegungen zur Reform des Kirchenrechts, der Priesterausbildung, der Stellung der Ordensleute sowie des Zugangs von Frauen zum Diakonat., sollen dabei in eigenen Expertengruppen beraten werden. “Es handelt sich um Fragen von großer Tragweite, von denen einige auf der Ebene der gesamten Kirche in Zusammenarbeit mit der Römischen Kurie behandelt werden müssen”, hieß es in dem Schreiben des Synodensekretariats.
https://www.katholisch.at/aktuelles/146467/naechste-schritte-fuer-katholische-weltsynode-bekanntgegeben

-Ein epochaler Sprung nach vorn
Paul M. Zulehner über die Weltsynode 2023 in der Zeitschrift der Theologischen Kurse – Theologie aktuell November 2023 – www.theologischekurse.at Die Synodalisierung der katholischen Weltkirche ist einen Riesenschritt vorangekommen: es wartet jedoch noch viel Arbeit an bekannten, aber offiziell benannten Fragen. Pastoraltheologische Nachdenklichkeiten zum Bericht der 16. Ordentlichen Bischofssynode in Rom vom 28.10.2023.
1.       Bischofssynode erweitert zu einer Kirchenversammlung eigener Art: eine Volk Gottessynode, in der nicht nur Bischöfe, sondern Getaufte, Frauen und Männer, Sitz und Stimme hatten.
2.       In den vier Wochen dieser Weltsynode ist ein wichtiger Teil der katholischen Weltkirche aus Erfahrung synodaler geworden. „Manche Bischöfe kamen wie Eis an den Tisch und schmolzen durch die Erfahrungen nach und nach.“ (Kardinal Grech)
3.       Erfreulich ist, dass der Bericht die schroffe Gegenüberstellung von Synode und Parlament verlassen hat. Das Wirken des Geistes und die demokratischen Spielregeln haben sich gut vertragen.
4.       Die Synodenarbeit lebte vom Hören auf den Geist und vom Versuch, die  Geister zu unterscheiden. Man lernte Zuhören, Respekt für die Meinungsvielfalt, konnte den Dissens aushalten.
5.       Die hohe Zustimmung zum vorliegenden Text wurde freilich dadurch erkauft, dass viele Fragen nicht gelöst, sondern als weiterhin offen benannt wurden. Offengeblieben ist das Diakonat der Frauen, die Frage nach dem Zölibat, die Sexualkultur, die Genderfrage, die Segnung gleichgeschlechtlich liebender Paare à diese Woche hat Papst Franziskus unter bestimmten Bedingungen einer Segnung zugestimmt. https://www.katholisch.at/aktuelles/146525/katholische-kirche-erlaubt-segnung-fuer-homosexuelle-paare
6.       Der Bericht sagt eindeutig, dass es ein Fehler sei, Frauen in der Kirche als Thema oder gar als Problem zu verstehen.
7.       Der Bericht bleibt erfreulicher Weise nicht bei innerkirchlichen Fragen stehen. Die taumelnde Welt war präsent, nicht zuletzt durch Personen, die aus den Krisenherden kamen, aus der Ukraine und Russland, aus Israel und Palästina. Es wurde der Migration hohe Aufmerksamkeit geschenkt, der Schrei der Erde und der Armen wurde gehört.
8.       Auf dem Weg der Synodalisierung der Kirche sollen sich künftig Diakone und Priester mehr beteiligen. Der geistliche Begleiter Timothy Radcliff OP forderte eine positive Vision für die Priester in einer synodalen Kirche.
9.       Hoffnung machen auch die Passagen über die Ökumene. Es könne nicht nur von anderen Kirchen gelernt werden, sondern auch innerhalb der Kirche, wo es jetzt schon eine reiche Vielfalt gibt.
10.   Eine offene Frage bleibt, ob und wie das in vier Wochen gewonnene synodale Kirchengefühl in die ganze Weltkirche diffundieren wird. Der Reformstau in der Katholischen Kirche könnte sich endlich auflösen.
Das gesamte Dokument finden sie hier: https://www.dbk.de/themen/bischofssynoden/bischofssyndode-synodale-kirche-2021-2024

Veranstaltung zum Thema:
Montag, 19. Jänner 2024, 17.00 – 18.30 – auch online 1010 Wien, Stephansplatz 3
Bewegt sich die Kirche? Weltsynode, Synodaler Weg und die Rolle der Theologie
Prof. Thomas Söding, Ruhruniversität Bochum

Theologe Markus Welte: Weltsynode muss jetzt wieder zur Basis zurückkehren
Theologe Markus Welte in Salzburger “Rupertusblatt”: Synode war keine “Mehr-desselben-Veranstaltung”.  Für den Theologen Markus Welte muss es nach Beendigung der Weltsynode in Rom nun darum gehen, dass der Synthesebericht “den Weg an die Basis zurückfindet”. Das legte der Salzburger, der Teil der österreichischen Delegation der europäischen Kontinentalversammlung in Prag im Frühjahr war, in der Salzburger Kirchenzeitung “Rupertusblatt” (aktuelle Ausgabe) dar. Was es in der Zeit zwischen der abschließenden Synodenversammlung in Rom im kommenden Herbst brauche, sei eine “Tiefenbohrungen” gerade in Richtung der Gruppen, die bislang noch nicht erreicht wurden, zeigte er sich überzeugt. Weltes Fazit nach der ersten Vollversammlung der Welt-Bischofssynode fällt durchaus positiv aus: “Die Synode war keine ‘Mehr-desselben-Veranstaltung’. Gerade deshalb hat sie echte Überraschung und Interesse ausgelöst.” Er wolle damit nicht sagen, dass “alles perfekt” gelaufen sei, so Welte, “aber hier wurde ein neuer, unkonventioneller Weg der Lösungssuche ausprobiert. Das gelingt nicht alle Tage”.
https://www.katholisch.at/aktuelles/146423/theologe-weltsynode-muss-jetzt-wieder-zur-basis-zurueckkehren


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In dankbarer Verbundenheit, viel Freude und Licht in den Tagen der Erinnerung an die Geburt Jesu – Weihnachten – sowie ein gelingendes Neues Jahr 2024
für das Team – Stefan Mayerhofer –
https://aufaugenhoehe.synodal.atinfo@synodal.at