Die Hoffnung „Gott ist in Jesus immer bei uns“, diese Hoffnung sprach am 3. Adventsonntag – Gaudete – der Berliner Erzbischof Kardinal Heiner Koch den Mitfeiernden in der vor drei Wochen eröffneten St. Hedwigs-Kathedrale mitten in Berlin und auch jenen vor den Fernsehgeräten wie mir und meiner Frau zu. Diese schlichte Kirche mit dem Altar mitten unter den Feiernden, die Musik, der jugendliche Chor und die Texte der Feier waren nicht nur Freude, sondern auch eine Wohltat der Seele des Mitfühlens und Mitdenkens. Danke.
+ Ein Blick auf die Kirche in Österreich
Eine große Anzahl an Artikeln ist in den Medien in den ersten Wochen des Advents erschienen. In der Furche – www.furche.at – konnte man lesen „Das Konklave gehört ins Mittelalter“, „Ein gutmütiger Idiot“, „Schönborn hat sich angreifbar gemacht“, „Von Allmacht und Ohnmacht“ oder der Kirchenzeitung von St. Pölten Kirche Bunt „Weltsynode-Schreiben ist Teil des ordentlichen Lehramtes“. Im ORF NÖ – ORF NÖ heute um 19 Uhr – und im Radio gibt es am Dienstag, 17. Dezember, einen Bericht zur Diözesangeschichte St. Pöltens mit Prof. Hans Schelkshorn, Angela Lahmer-Hackl und Karl Immervoll.
Wir gratulieren Papst Franziskus und Professor Paul Michael Zulehner
Papst Franziskus wird kurz vor Weihnachten 88 Jahre alt und Paul Michael Zulehner feiert seinem 85. Geburtstag. Diesen Geburtstag nutzte Furche zu einem großen Interview mit dem „Medienprofi und Experten für Kirchenthemen“. Zum abgeschlossenen synodalen Prozess sagte er: Ich bin überzeugt, man müsste auch in Österreich die Bischofskonferenz in eine Kirchenkonferenz umbauen, so ähnlich wie das die Deutschen mit dem Synodalen Rat probieren. Zu Kardinal Schönborn sagte er einmal „bei der Frauenweihe zähle ich bereits den Countdown. Bei seiner Antwort habe ich meinen Ohren nicht getraut.“ Für Zulehner ist die Kirche für die Menschen, für die Welt da und die Papstwahl sollte reformiert werden. Aber eine „durchreformierte Kirche und vor uns kollabiert eine taumelnde Welt, das wäre mein theologischer Albtraum“. Auch wir schließen uns den Gratulationen an. Danke.
Weiterer Rückblick auf den Synodalen Weg 2021 -2024
In der Kirche Bunt von St. Pölten 48/2024 wurde die rechtliche Verbindlichkeit des Abschlussdokumentes der Weltsynode in den Mittelpunkt gestellt. Es ist Teil des päpstlichen Lehramtes, so Franziskus. „Der Heilige Vater möchte Ergebnisse sehen“ und fordert die Umsetzung der Synodenbeschlüsse durch die Ortskirchen. Auch die Bischöfe Österreichs sollen dem Papst berichten, welche Entscheidungen getroffen wurden. Wie wird der Bericht aus St. Pölten ausfallen?
Auf Feinschwarz.net ein Bild „Wait – Wofür die Zeit reif ist.“
Mit dem Ende der Weltsynode beginnt die Frage, wie synodale Prozesse weitergehen können und die konkreten Themen weiterbehandelt werden. Inhaltliche Veränderungen hängen insbesondere daran, wer gehört wird und wie möglichst viele möglichst gerecht an Entscheidungen beteiligt werden können. AGENDA – Forum katholischer Theologinnen e. V. hat Stimmen seiner Mitglieder gesammelt, um darauf aufmerksam zu machen, dass mit der Auswahl der Beteiligten ein machtvolles Instrument zur Regulierung von liebsamen und unliebsamen Strömungen besteht, das reflektiert und hinterfragt werden muss.
Die Zeit ist reif, in der Kirche nicht länger Männer zu bevorzugen. Gerechtigkeit der Geschlechter ist geboten, denn alle haben als Getaufte gleichermaßen Gottes Geist empfangen. Darum ist es nicht gerecht, Menschen ihre gottgewirkte Berufung abzusprechen, anstatt diese zu prüfen, bloß weil sie keine Männer sind. Diese Menschen sind von Gott gerufen, sich in Seinen Dienst zu stellen – sie als Gottes Kirche in Dienst zu nehmen und zu einem kirchlichen Amt zu weihen, wäre die rechte Antwort. Auf diesem Wege würde die Kirche zudem den vielen Gläubigen gerechter werden, denen sie mit einseitig männlicher Verkündigung und mit Sakramenten, die nur Männer spenden dürfen, aktuell eben nicht gerecht wird.
Dr. Regina Illemann
Die Zeit ist reif, dass Frauen Stimme und Gehör finden in der Verkündigung, in der Lehre, in der Feier der Sakramente, in allen Diensten und Ämtern und überall, wo Entscheidungen getroffen werden.
Sr. Dr. Katharina Ganz
+ 250 Jahre Pastoraltheologie in Wien – Der Glaube an Gott implodiert
Regina Pollak in der Furche 48 vom 28. November 2024
Seit 1774 wird an der Universität Wien zu Pastoraltheologie gelehrt und geforscht. Beim Symposium zur Zukunft der Pastoraltheolologie sprach Regina Pollak davon, dass das Vertrauen in die Kirchen auf dem Tiefpunkt ist. Dabei wäre eine Interpretation der Evangelien im Lichte der aktuellen Krisen ein Beitrag zu mehr gesellschaftlicher Resilienz. In der Dramatik der taumelnden Welt und ihrer Krisen erinnerte sie an das biblische Erbe. Es sollten Bilder und Vorstellungen für eine bessere Zukunft entwickelt werden. Eine solche Rede könnte auch die Wahrnehmung für das Erhabene öffnen, das Juden und Christen Gott nennen. Und eine solche Erfahrung lässt vielleicht wieder in ein Handeln kommen, das von widerständiger Hoffnung auf eine gute Zukunft getragen ist. Dazu ebenso Hans Pock auf www.feinschwarz.net
Von Allmacht und Ohnmacht sprach Schwester Edith-Maria Magar bei der Ordenstagung der Ordenskonferenz Österreichs über Mögliches und Unmögliches in der Kirche. „Jeden Zipfel, der sich Frauen bietet, müssen wir ergreifen und wir dürfen nicht nachlassen. Darin besteht die Kunst des Möglichen.“ Zur politischen Situation in der Gesellschaft sprach der frühere EU-Kommissar Franz Fischler.
Klaus Mertes, Jesuit in Berlin, wiederum setzte sich in der Furche mit dem Missbrauch in der Kirche und dem politischen Blick auf Deutschland (AfD) und Österreich (FPÖ) auseinander.
„Missbrauch geht immer durch alle Ritzen und es gibt ihn nie ohne systemische Faktoren. Zu glauben, Missbrauch endet, wenn das System geändert wird, ist aber eine Illusion.“
Was mich freut – ein E-Mail der Pfarre Tulln-St. Severin schreibt über die Vision der SynodenteilnehmerInnen: Die Kirche soll synodaler, inklusiver und missionarischer werden.
+ Ein neuer Film
Die Ungewissheit einer Papstwahl – Ein neuer Film von Edward Berger. Otto Friedrich schreibt in der Furche 47 vom 21. November 2024: „Hinter allen frommen Gebräuchen des Konklaves spielen sich Dramen ab, bevor die meist hochbetagten Männer im Kardinalspurpur ihre Wahl getroffen haben.“ Trotz aller Synodalitätsversuche trägt die katholische Kirche, in Kategorien der Staatstheorie ausgedrückt, viele Elemente einer absoluten Monarchie in sich.
Konklave (Conclave) USA/GB 2024, Regie: Edward Berger. Mit Ralph Fiennes Stanley Tucci John Lithgow, Isabelle Rossellini Lucian Msamati. Constantin Film 120 Min.
https://zulehner.wordpress.com/ – www.zulehner.org
www.katholisch.at, www.kathpress.at, www.wir-sind-kirche.at – www.kirchenreform.at www.bischofskonferenz.at, www.kirchenzeitung.at
Geburt
Der Schmerz
der Armen
Flüchtenden
Hungernden
Vergewaltigten
Entrechteten
….
Der stumme Vorwurf
der Ertrunkenen
Verdursteten
Erschossenen
von Bomben Getöteten
….
Die Klage
der Erde
misshandelt
und ausgebeutet
vereint im Schrei
der Geburt
in Marias Schoß
In Wasser und Blut
ein Kind
junges Leben
neue Hoffnung
Karl Immervoll
Wir werden sie/euch weiterhin in regelmäßigen Abständen über die Neuigkeiten auf unserer Homepage informieren und ersuchen sie/euch uns mit konstruktiver Kritik zu unterstützen und somit ins Gespräch zu kommen. Nur so kann ein Newsletter auch ihren/deinen „Bedürfnissen“ entsprechen.
In dankbarer Verbundenheit, eine gesegnete Weihnachtszeit und
einen guten Übergang in das Neue Jahr 2025
für das Team – Stefan Mayerhofer – https://aufaugenhoehe.synodal.at – info@synodal.at