Warten auf die Synodale Versammlung…

…Papst Franziskus wird sie am 1. Oktober eröffnen. Noch vor Beginn stößt er aber auf Unmut und Unverständnis. Unmut und Unverständnis über seine Aussage bei der 600 Jahr Feier der katholischen Universität Löwen im wallonischen Louvain-la-Neuve. Da sagte er: „Die Frau ist fruchtbare Aufnahme, Fürsorge, lebendige Hingabe. Es sei hässlich, wenn die Frau sich zum Mann machen will. Die Frau ist Frau, und das ist wichtig.“  Auf KathPress ist dazu zu lesen: Unverstanden fühlt sich Franziskus im Blick auf die von der Universität Louvain geäußerte Kritik an seiner Rede über die grundlegende Verschiedenheit von Männern und Frauen in der Kirche. Es sei unmenschlich, Frauen zu vermännlichen, so der Papst. Die Kirche sei weiblich, sie sei die Braut Christi, deshalb sei das Weibliche in der Kirche wichtiger als das Männliche. Wer das nicht verstehe, denke nicht scharf genug nach und wolle diese Worte nicht hören. “Die Frau ist dem Mann gleichgestellt, und im Leben der Kirche ist die Frau höhergestellt, weil die Kirche weiblich ist. Die weibliche Mystik ist wichtiger als das Amt der Männer”, so der Papst.
Es wird spannend, wenn die Gespräche in Rom beginnen.

+ Vorbereitung für die zweite Synodenversammlung im Oktober 2024
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Am 2. Oktober bis einschließlich 27. Oktober treffen sich 380 Frauen und Männer (darunter 270 Bischöfe), um zu beraten, um Beschlüsse für eine grundlegende Reform der Kirche zu fassen. Erstmals haben auch die teilnehmenden Frauen das Stimmrecht. (KNA-Redaktion). Papst Franziskus hat strittige Fragen wie das Zölibat in Arbeitsgruppen ausgegliedert. Wie sehr sich das auf die Gespräche auswirken wird, werden wir sehen.

Im Furche Interview mit Till Schönwälder (Die Furche Nr. 39 – 26. September 2024) sagte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, „Chauvinismus beleidigt Gott“ und sprach über die Rolle von Frauen, die Zukunft des Glaubens und seine Erwartungen an das Synodenfinale. Er wird gemeinsam mit Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn und der Linzer Pastoraltheologin Clara-Antonia Cziszar an der Synode in Rom teilnehmen. Auf die Frage nach der Transparenz im Arbeitspapier für die Synode sagte er: „er könne nur für Österreich sprechen und da ist die strukturelle und finanzielle Transparenz der Kirche allein schon durch die Gremienstruktur, bei der an allen möglichen Stellen auch Laien beteiligt sind, und durch die externe Prüfung der Finanzen voll gegeben. Auch wurden mit den Präventions- und Ombudsstellen, den Diözesankommissionen unter externer Leitung, gerade aber auch mit der unabhängigen Opferschutzkommission die nötigen Instanzen für die Fälle geschaffen, wo die Kirche im Personal-Persönlichen versagt hat. Dass Bewusstsein einer gesteigerten Aufmerksamkeit und Verantwortung wird wahrgenommen.“ Erzbischof Lackner ist ein Verfechter der Synodalität „ich sehe darin das Potenzial, das kirchliche Miteinander von Grund auf zu ändern. Ferner sind für mich das Nebeneinanderlegen von Standpunkten, das offene Reden, eine gewisse Indifferenz gegenüber dem Eigenen auch wertvoll für das Miteinander in der Zivilgesellschaft.“

+ 50 Jahre gesendete PastoralassistentInnen in Österreich – Fest in Salzburg
Trotz Dauerregen, der zu der dramatischen Hochwasserkatastrophe vor allem in Niederösterreich führte, war es ein großartiges, spirituelles und hoffnungsvolles Fest im Dom von Salzburg. Das gemeinsame Beten und Singen, der Taufwasser Ritus – Wasser aus allen Diözesen – hat mich persönlich tief angerührt. Die Fröhlichkeit, die Offenheit der Worte – von Weihbischof Anton Leichtfried und auch die wenigen vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, OFM – haben tief beeindruckt. Die Anwesenheit der ältesten 102-jährigen Seelsorgehelferin war ein großartiges Zeugnis. Das gemeinsame Marschieren im Regen vom Dom zur Kirche in Mülln – manche im Gespräch und Gebet, andere wieder im Stillen – war ebenso ein Höhepunkt wie das Abschlussgebet und die kurzen Grußworte voll von Hoffnung und Zukunft. „Liebender Gott, dein göttlicher Segen durchflute uns mit seiner Zärtlichkeit“. Das gemeinsame Essen und miteinander reden tat uns und unseren Seelen gut. Dann ging es wieder hinaus in den Regen und nach Hause in den Alltag.

+ Österreichische Nationalratswahl
Es war eine intensive Wahlauseinandersetzung, dann kam die Hochwasserkatastrophe und am Sonntag der nicht erhoffte Wahlsieg der Freiheitlichen Partei Österreichs. Jetzt wartet die Bevölkerung auf die Bildung einer Regierung. Wie lange wird sie dauern? Welche Parteien werden sie bilden? Ebenso wird sich weisen müssen wie sich die Ablehnung der Freiheitlichen Partei Österreichs durch einzelne VertreterInnen von Institutionen in der katholischen Kirche auf das politische Miteinander im Staat und in der Gesellschaft auswirken wird (siehe letzter Newsletter)

+ Ein Brief von Martha Heizer

Liebe Leute! Unsere Parodie MUTTIKAN aus dem Jahr 1996 hat ein Revival erfahren. Wir haben eine Zoom-Konferenz veranstaltet, wo Bischöfinnen überlegen, ob sie Männer zum Priesteramt zulassen können. Alle Argumente haben kirchliche Würdenträger gegen Frauen verwendet, wir haben alles nur umgedreht. Es dauert 22 Minuten, kann ja auch in Etappen angeschaut werden. Wir sind alle keine Profis. Aber wir haben Spaß gehabt. Liebe Grüße Martha

+ gelesen:

–     Zsifkovics-Appell an Mitarbeitende: “Mut zum Wagnis” Eisenstädter Bischof bei Messe zum Start ins neue Arbeitsjahr: Nicht Rückgang verwalten, sondern neue Aufbrüche in der Kirche voranbringen – Bischof kritisiert Verhalten einiger kirchlicher Mitarbeitender im Blick auf Demonstrationen von ehemaligen Pächtern.

  • Erzbischöfin: Gemeinsame Taufe als neues “Dynamit” für Ökumene. Emeritierte schwedische lutherische Erzbischöfin Jackelen hielt Eröffnungsvortrag für Pro Oriente-„Summer Course“ in Wien – Kardinal Schönborn in Grußwort: Voneinander Lernen in Ökumene zentral – ÖRKÖ-Vorsitzender Bischof Petrosyan: “Einheit fördern, Vielfalt respektieren”

  • Hilfswerke fordern nationalen Aktionsplan gegen Einsamkeit – Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz und Psychologen-Berufsverband wollen Gesellschaftsproblem aus Tabuzone holen – 600.000 Menschen sind in Österreich davon betroffen.

  • Neue Zeitung der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten
    Mit Sonntag, 29. September, ist eine neue Zeitung der Katholischen Aktion (KA) der Diözese St. Pölten als Beilage der Kirchenzeitung „Kirche Bunt“ erschienen. GLAUBEN LEBEN ist der Name und soll zweimal im Jahr erscheinen und versammelt die bisherigen Druckwerke der Gliederungen der KA. Darin schreibt der Präsident der KA, Reinhard Länger „Die zunehmende Polarisierung in Politik und Gesellschaft erfordert es, dass wir Christinnen und Christen uns aktiv einbringen, den christlichen Standpunkt vertreten, verbinden und versöhnen. Dieses neue Magazin soll dafür Impulse liefern.“
    Wir werden sehen, welche Impulse es liefern wird und fragen uns, welche den die christlichen Standpunkte sind und warum es in der Kirche, der Diözese St. Pölten, sich genauso verhält. Welche Zukunftschancen hat eine Organisation, wenn sie nur mehr ehrenamtlich arbeiten darf und ihr die finanzielle Unterstützung entzogen ist?!

    www.kathpress.at  – www.katholisch.atwww.bischofskonferenz.at

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In dankbarer Verbundenheit sowie eine gesegnete Zeit und viel Kraft für das Leben und gute Entscheidungen. Gottes Geist begleitet.für das Team – Stefan Mayerhofer – https://aufaugenhoehe.synodal.atinfo@synodal.at