Wir sind eine Initiativgruppe von pensionierten Theologinnen und Theologen, Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten, Mitarbeiter*innen der Diözese St. Pölten mit langjährigen Erfahrungen auf vielen Ebenen der Pastoral. Wir haben unsere Ausbildung vor vielen Jahren im Geiste des II. Vat. Konzils absolviert, in einer Atmosphäre des Aufbruchs. Wir erinnern uns an die Frauen und Männer, die mit Herzblut die Anliegen der Gruppen und Bewegungen in die Diözesansynode vor 50 Jahren eingebracht haben und stehen in Respekt vor diesem Prozess, hat er doch unser Wirken in der Diözese über Jahrzehnte getragen.
Diesen Geist sehen wir derzeit gefährdet: Wir wissen, dass es Veränderungen bedarf und haben diese auch erwartet. Allerdings hätten wir das in einem Weg des Dialogs erhofft, den wir vermissen! Mit Sorge betrachten wir die Vorgänge in der Diözese St. Pölten: Strukturen werden autoritär verändert, bewährte Mitarbeiter werden ihrer Funktionen enthoben, andere gehen von selber.
Als Pensionist*innen sind wir mehrheitlich noch immer (ehrenamtliche) Mitarbeiter*innen dieser Kirche und können nicht sagen: Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib. Wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib (1 Kor 12,15f). Wir fühlen uns betroffen, leiden mit und melden uns zu Wort! Das neue Organigramm der Diözese weckt in uns den Verdacht einer streng hierarchischen Ordnung von oben nach unten, widersteht damit dem Prinzip der Subsidiarität und lässt kaum Spielraum für Synodalität.
Nachdem Papst Franziskus zu Pfingsten den Synodalen Weg für die Weltkirche ausgerufen hat, haben wir uns dazu entschlossen diese Plattform für einen Synodalen Weg in der Diözese St. Pölten zu gründen, die dazugehörige Homepage zu gestalten und Menschen einzuladen, diesen Weg mit uns zu gehen.