Newsletter 25. Juli 2022 – Fest des Heiligen Jakobus

Plattform der pensionierten Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten der Diözese St. Pölten
„Auf Augenhöhe: den Synodalen Weg gehen“ –  https://aufaugenhoehe.synodal.at

  • Es ist Hochsommer geworden – Zeit der Ferien, Zeit der Erholung, Zeit des Urlaubs, Zeit des Pilgerns – nach Santiago de Compostela oder Mariazell, entlang der Donau nach Passau wie der Heilige Severin in der Umbruchszeit am Römischen Limes im 5. Jahrhundert, auf die Berge oder auch nur zur Kapelle am nächsten Hügel. Gerade im Sommer sind viele Menschen auf der Suche. Auf der Suche nach sich, auf der Suche wie es in diesen Zeiten weitergehen kann und auf der Suche nach Gott. So sind sie unterwegs.

Zu Beginn ein spiritueller Text von Petra Fietzek zu Jesajatexten in Bibel heute 1/2022:

Mein Geist ist voll Sehnsucht nach dir – Jesaja 26,9

„Waches Sehnen nach Dir, Gott,

in meinem unruhigen Geist.

Mein Herzensgebet in der Frühe des Tages.

Bläuliche Luft durchschimmert schwarzes Geäst.

Bin ohne Furcht ausnahmsweise.

Bin nicht mehr ängstlich allem gegenüber,

restlos allem gegenüber,

selbst mir selbst gegenüber.

……………

Du bringst mir den Himmel näher

mit blühenden Wolken und Leichtfliegern.“

+ Synodaler Weg in der Diözese St. Pölten – www.aufsendung.at  

Die Diözese hat im Juni ihr synodales Sommerfest gefeiert mit „präsynodaler Versammlung“, Gottesdienst und Grillfest. Auf der Homepage der Diözese über den dritten Teil des synodalen Weges nachzulesen.

Blickt man jedoch hinter die Jubelberichte, spricht mit Beteiligten und hört sich den Leitvortrag des deutschen Medienmachers Bernhard Meuser an, dann beginnt man nicht nur nachzudenken, sondern lernt auch so manches zu verstehen. Vor allem dann, wenn man den Vortragstext der Schriften der Akademie am Dom (Herausgeber ist der Verein der Freunde der Theologischen Kurse) von ao. Uni-Prof. Dr. Willibald Sandler mit dem Thema „Evangelikal und katholisch – Chancen und Risiken eines neuen ökumenischen Phänomens“ gelesen hat. Da wird man aufmerksam auf das „Mission Manifest“ von 2018 bei der „MEHR-Konferenz“ des „Gebetshauses Augsburg“ und auf Namen wie Bernhard Meuser (Verlagsleiter und Publizist), Johannes Hartl (Philosoph und Theologe, Dozent im Stift Heiligenkreuz) und dem Direktor der päpstlichen Missionswerke in Österreich, Pater Karl Wallner. Ebenso auf den „YouCat“ und wieder Bernhard Meuser, Johannes Hartl und wie im Vortrag von Bernhard Meuser beim Synodalen Sommerfest oft erwähnt, sein Freund Christoph (Generalvikar Christoph Weiss, sehr verbunden mit Radio Maria).  Das Manifest wird nicht nur in Deutschland von der Hierarchie der Kirche (Bischof Wölki, Köln und Bischof Oster, Passau) unterstützt, sondern auch in Österreich (Kardinal Schönborn, Jugendbischof der Erzdiözese Wien, Turnovsky, und die Österreichische Bischofskonferenz – da taucht auch der Name des Schulamtsleiters der Diözese St. Pölten auf – Benedikt Michal – damals Geschäftsführer der Koordinierungsstelle JAKOB, einer Einrichtung der Österreichischen Bischofskonferenz im Bereich der Jugendarbeit).

+ Synodaler Weg in Österreich

Informationen auf www.katholisch.at  und www.kathpress.at

Nach Informationen zur Erzdiözese Wien, Diözese Eisenstadt, Salzburg und Innsbruck:

+ ein kurzer Blick zur Tagung der Österreichischen Bischofskonferenz www.bischofskonferenz.at

Erfreut über die sehr gute Beteiligung in den heimischen Diözesen am Synodalen Prozess hat sich der Salzburger Erzbischof Franz Lackner gezeigt. In seiner Funktion als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz zog er am Mittwoch nach Abschluss der Sommervollversammlung der Bischöfe in Mariazell ein positives Resümee des bisherigen Prozesses. Vor allem auch die Methode des abwechselnden aufeinander Hörens, des gemeinsamen Betens, der Stille und es Gesprächs habe sich sehr bewährt, um dem Austausch über anstehende dringliche Fragen in der Kirche neue Tiefe zu verleihen.

Ein “positives Resümee” hat die Salzburger Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner im Nachklang der Vorsynodalen Beratung in Mariazell im Interview mit der Salzburger Kirchenzeitung “Rupertusblatt” (aktuelle Ausgabe) gezogen. Eine der Herausforderungen sei in der Kürze der Zeit gelegen, angesichts des großen Anliegens, als Kirche Österreichs gemeinsam auf dem Weg zu sein, erklärte Greiner. “Aber es war sehr wertschätzend, das gegenseitige Hören fand mit Geduld und auf Augenhöhe statt.” Greiner nahm als Vertreterin der Erzdiözese Salzburg an den Beratungen in Mariazell teil (20. bis 21. Juni). Für Greiner gehe es nun darum, die guten Erfahrungen in den Diözesen in drei Dimensionen umzusetzen: in pastoraler, struktureller und geistlicher Hinsicht als gemeinsames “Volk Gottes”. Der Synodale Prozess lebe aus der Wertschätzung für die andere und den anderen, besonders, wenn die Kirchenbilder weit auseinander liegen. Dann stelle sich die Frage, wie ein gemeinsames Suchen und Gehen des nächsten Schrittes trotzdem gelingen kann. Greiner zeigte sich überzeugt: “Gelingt uns das, wäre es auch für eine immer mehr gespaltene Gesellschaft ein guter Dienst.”

Interessant ist bei den Ergebnissen, dass bei der Diözese St. Pölten nur die Homepage www.aufsendung.at aufscheint. Hingegen die anderen Diözesen konkrete Ergebnisse präsentieren.

+ Diözese Graz-Seckau – https://www.katholische-kirche-steiermark.at

Die Katholische Kirche Steiermark möchte alle Menschen einladen, denen die Zukunft der Kirche am Herzen liegt, das Neue, das Gott uns verheißen hat, zu entdecken und zu leben. (Zukunftsbild). Die Beschlussfassung erfolgt nach dem Konsens-Prinzip (PGR-Statut 2021).

SENDUNG
Aus den Ergebnissen der Befragung von Einzelpersonen lässt sich deutlich erkennen, dass Synodalität in Kirche als nicht gut verwirklicht wahrgenommen wird, aber Gottesdienste/Sakramente und das Gebet als hilfreich erachtet werden, den eigenen Glauben zu leben. Dass Kirche gesellschaftlich sich klar positioniert bzw. einen Beitrag zur Lösung von Konflikten/Spannungen beiträgt, wird wenig bis kaum vernommen.
Gesellschaftlichen Positionierungen von Kirche (z. B. Abtreibung, Impfpflicht, assistierter Suizid) seien teilweise nicht zeitgemäß. Der Wunsch nach mehr Dialog mit anderen Konfessionen wurde ebenfalls häufig rückgemeldet.

Wir achten auf eine zeitgemäße und qualitätsvolle Liturgie, die die Menschen anspricht.
(Pastoralplan SR Vorau)

+ Diözese Gurk-Klagenfurt

Die Rückmeldungen haben die Spannungsbreite, in welcher die Kirche heute steht, eindrucksvoll dokumentiert. Wie zu erwarten, existieren unter den Befragten zahlreiche Kirchenbilder nebeneinander. Viele Menschen sehen die Kirche aber noch immer als einen Hoffnungsort und haben hohe Erwartungen an sie: Die Feier des Kirchenjahres ist wichtig, der Zugang zu den Sakramenten bedeutsam, eine fixe Bezugsperson in der Pfarre wird von den Menschen gewünscht. Dabei ist es auch denkbar, dass diese Bezugsperson nicht der Pfarrer oder ein Kleriker ist. Viele Aussagen beschreiben aber auch die Erosion der Kirchenbindung: viele Menschen verlieren den Bezug zu Kirche, vornehmlich junge Menschen.
In allen Dialogen wurden auch die „heißen Eisen“, welche die Gläubigen beschäftigen, thematisiert. Darunter fallen unter anderem die Weihe von Frauen, das Zölibat, die Änderung der Sichtweise zu LGBTQ, ein anderer Umgang mit wiederverheiratet Geschiedene, aber auch die Unglaubwürdigkeit der kirchlichen Verkündigung angesichts von Kirchenskandalen.
Unerwartet deutlich wurden in einer Umfrage auch die anderen Störfaktoren in der kath. Kirche benannt. Im Gesamten wünschen sich die Teilnehmer:innen einen klaren Fokus auf beeinflussbare Themen wie: die Kirche lebendiger gestalten, Fokussierung auf die Kernbotschaft, Jugendthemen, um nur einige zu nennen. Für die Kärntner Ordenschristen lautet die Zielsetzung: Sichtbar sein, an der Seite der Menschen stehen, unser Charisma neu entdecken und vermitteln, Spiritualität neu anbieten, Gebet & Anbetung, unser prophetisches Element wieder verstärken, den Impuls von Gott neu in die Welt bringen und einfach bereit sein.

+ Diözese Linz
Die neuen Strukturen der Pfarren und Diözesanen Dienste sind Ausdruck dieser Analysen, pastoralen Leitlinien sowie der inhaltlichen Ausrichtung als missionarische Kirche, die Solidarität und Qualität leben und in Kirche und Gesellschaft verankern will. In einer Resonanzphase im Jahr 2019 wurden in 90 regionalen Treffen tausende Personen der Diözese eingebunden. 16.000 Rückmeldungen wurden ausgewertet und einbezogen.
https://www.dioezese-linz.at/zukunftsweg

+ Medienzentrum der Synode in Rom

Letzter Newsletter:

https://www.synodresources.org  
https://www.synod.va/it.html

+ Erlesenes
– Gedanken auf https://www.feinschwarz.net
„Mission Manifest – Die Thesen für das Comeback der Kirche“
Ein kritischer Kommentar von Ursula Nothelle-Wildfeuer

Es lohnt sich, genauer auf den Missionsbegriff zu schauen. Denn die Stichworte von Aufbruch bis Zugehen treffen noch nicht den Kern des Gemeinten: Entscheidend ist die Verbindung mit Gebet und mit der Hoffnung auf Wunder, mit intensivem Fasten (vgl. Maasburg, 135). Der „altar call“, zu lernen bei den Erweckungsbewegungen und in den evangelikalen Freikirchen (vgl. Hartl, 159; Meuser, 170), verstanden als Bekenntnis der persönlichen Entscheidung für den Glauben und für Christus vor einer möglichst großen Öffentlichkeit, gewinnt zentrale Bedeutung für das, was hier mit Mission gemeint ist.

– Wir sind Kirche – www.wir-sind-kirche.at 

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift von Wir sind Kirche widmet sich in vielen Artikeln dem Thema „Priester“.
Wirklich sehr empfehlenswert, sich mit den einzelnen Beiträgen auseinanderzusetzen.

Immer wieder auch lesenswert derBlog von Dr. Georg Plank office@pastoralinnovation.orgwww.pastoralinnovation.at und

 Prof. Paul M. Zulehner, (www.zulehner.org)
+ Quellen der Hoffnung in einer taumelnden Welt: Wir? Reichenau, 22.6.202
+ Laien in der Kirche. Abschied von einem Unwort. Festrede bei der Ehrung für Rudolf Luftensteiner (Wien, 13.6.2022)

– Theocare Network –

Schulschluss feiern mit oder ohne Religion – Andrea Lehner-Hartmann, Karin Peter und Helena Stockinger

Wir werden sie/euch weiterhin in regelmäßigen Abständen   die Neuigkeiten auf unserer Homepage informieren und ersuchen sie/euch uns mit konstruktiver Kritik zu unterstützen und somit ins Gespräch zu kommen.

In dankbarer Verbundenheit und gesegnete, erholsame Sommerwochen

für das Team – Stefan Mayerhofer – https://aufaugenhoehe.synodal.atinfo@synodal.at