Eine neue synodale Versammlung

Papst Franziskus ist nach Wochen im Krankenhus wegen einer Lungenentzündung nun wieder in den Vatikan zurückgekehrt. Allerdings wurde ihm von den Ärzten Ruhe verordnet. Viele Menschen haben täglich für ihn gebetet und sie fragen sich: “wird er sich schonen?” Dennoch hat er diese Wochen auch genützt, um der Kirche Ziele zu verordnen.

+ Papst Franziskus hat am 11. März Plazet für einen Prozess gegeben, der auf eine “Kirchliche Versammlung” in drei Jahren zuführen soll
Keine neue Synode, sondern eine “Kirchliche Versammlung” (ital. Assemblea Ecclesiale) wird im Oktober 2028 im Vatikan stattfinden: Wie der Vatikan am Samstag bekannt gab, soll der Versammlung ein hinführender Prozess vorausgehen. Dies hat Kardinal Mario Grech, Generalsekretär der Synode, jetzt in einem Brief an Bischöfe und Patriarchen angekündigt. Der hinführende Prozess wurde vom Papst am 11. März von der römischen Gemelli-Klinik aus, in der er derzeit behandelt wird, gebilligt, informierte dazu das Online-Portal Vatican News am Samstag. Er deckt sich mit der Phase der Umsetzung der sogenannten Weltsynode zum Thema “Für eine synodale Kirche. Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung”; sie hat im Oktober 2024 nach einem dreijährigen Prozess geendet.
Wie der Papst nach der Weltsynode erklärte, ist das auf der 16. Generalversammlung der Synode verabschiedete Schlussdokument “Teil des ordentlichen Lehramtes des Nachfolgers Petri” und muss als solches angenommen werden. Das bedeutet – wie Kardinal Grech hervorhob – für “die Ortskirchen und die kirchlichen Zusammenschlüsse” die Verpflichtung, die Hinweise des Dokuments jetzt auf dem Weg der “geistlichen Unterscheidung und der Entscheidung umzusetzen”.
Das Umsetzen des Schlusspapiers sollten die Ortskirchen allerdings nicht als “einfache Anwendung von Richtlinien von oben” verstehen, sondern als einen Prozess der Rezeption des Dokuments in einer Weise, die “an die lokalen Kulturen und an die Bedürfnisse der Gemeinschaften angepasst ist”. Dabei solle stets das Ziel im Auge behalten werden, den Austausch und Dialog “zwischen den Teilkirchen und in der Kirche als Ganzes” konkret werden zu lassen.
Auch Laien einbinden
Von “grundlegender Bedeutung” für die Umsetzung des Synodenpapiers ist nach Ansicht von Kardinal Grech das Einbinden aller, die während der Synode einen Beitrag geleistet haben. Sonst könnten das “Zuhören aller Kirchen” und die geistliche Unterscheidung der verantwortlichen Oberhirten keine Früchte tragen. Grundlegende Instrumente sind nach Grechs Dafürhalten künftig “synodale Teams, die aus Presbytern, Diakonen, geweihten Männern und Frauen sowie Laien bestehen und von ihrem Bischof begleitet werden”. Solche Teams sollten dort, wo sie schon bestehen, “gestärkt”, andernfalls jedoch “erneuert, reaktiviert und angemessen integriert” werden.
15.03.2025 – https://www.katholisch.at/aktuelles/152521/synode-vatikan-kuendigt-kirchliche-versammlung-fuer-2028-an

+ Österreichisches Plenarkonzil als gemeinsamer Aufbruch
Katholische Aktion Österreich für synodale Versammlung der Bischöfe, Priester und Laien
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) ruft die Bischöfe auf, ein Plenarkonzil der katholischen Kirche in Österreich auf den Weg zu bringen. Einen entsprechenden Vorschlag hat die KAÖ an alle Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz, die vom 17. bis 20. März zu ihrer Frühjahrsvollversammlung zusammentritt, übermittelt. Eine synodale Versammlung der Bischöfe, Priester und Laienkatholik:innen wäre ein wichtiges Signal eines gemeinsamen Aufbruchs der Kirche in Österreich. Zwar gebe es in den einzelnen Diözesen Reformprozesse unterschiedlicher Ausprägung, der von Papst Franziskus auf weltkirchlicher Ebene durchgeführte synodale Prozess eröffne aber neue wichtige Möglichkeiten auch auf nationaler Ebene, betont das Präsident:innenteam der KAÖ.
Das am 26. Oktober 2024 verabschiedete Schlussdokument dieser weltkirchlichen Versammlung, das der Papst eins zu eins ins Lehramt übernommen hat, empfiehlt ausdrücklich synodale Versammlungen auf regionaler oder nationaler Ebene. Wenn man diesen „Zwischenräumen“ zwischen der Ortskirche und der Universalkirche mehr Bedeutung beimisst, „können diese zu einer bedeutungsvolleren Präsenz der Kirche in der heutigen Welt beitragen. Die zunehmende Mobilität und die heutigen Vernetzungen machen die Grenzen zwischen den Kirchen fließend und erfordern oft ein Denken und Handeln in einem ‚weiten soziokulturellen Raum‘“, so das Dokument. Solche Versammlungen sollten auch „Räume des Zuhörens und des Dialogs mit anderen Christen und Vertretern anderer Religionen, öffentlichen Einrichtungen, Organisationen der Zivilgesellschaft und der Gesellschaft insgesamt einschließen“. Ein österreichisches Plenarkonzil wäre zudem ein wichtiger Schritt hin zu mehr Miteinander, Mitverantwortung und gegenseitiger Rechenschaftspflicht, so das KAÖ-Präsident:innenteam Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Thomas Immervoll. „Synodalität heißt gemeinsames Unterwegssein, gegenseitiges Zuhören und Vertrauen, Dialog und gemeinschaftliche Entscheidungsfindung; und am Ende braucht es Entscheidungen mit hohem Verbindlichkeitscharakter.“
https://www.kaoe.at/artikel/152446/sterreichisches-plenarkonzil-als-gemeinsamer-aufbruch

+ Präsentation des neuen Buches von Karl Immervoll in Wien
Grundeinkommensdebatte: Neues Buch thematisiert Positionen und Widersprüche
Band 3 der Reihe Bedingungsloses Grundeinkommen in Wien präsentiert – „Umgang mit arbeitslosen Menschen bedarf dringend einer Änderung“
„Modelle und Widersprüche der Grundeinkommensdebatte“ thematisiert ein neues Buch, das am Donnerstagabend, 6. März, in Wien präsentiert worden ist. Einer der Autoren, Karl A. Immervoll, plädierte dabei mit Nachdruck für eine Änderung im Umgang mit arbeitslosen Menschen in Österreich. Die gegenwärtig 430.000 offiziell registrierten Erwerbsarbeitssuchenden stehen zwar einer großen Anzahl von offenen Stellen gegenüber, seien aber nicht immer eins zu eins in diese Stellen „einzupassen“. Im EU-Instrument „Reallabor“, das bereits in vielen Ländern eingesetzt wird, sieht Immervoll eine geeignete Möglichkeit, besser auf die Fähigkeiten der Arbeitssuchenden einzugehen. „Es braucht den Willen und den Mut zum Experimentieren. Die Enge der Förderrichtlinien lässt oft weder für Arbeitgeber:innen noch für Arbeitnehmer:innen den nötigen Spielraum. Hier braucht es den politischen Willen, Experimente wie etwa das Reallabor zuzulassen“, so Immervoll.

Immervoll, Bundesseelsorger der Katholischen Arbeitnehmer:innenbewegung Österreich (KABÖ) und ehemals Betriebsseelsorger im Waldviertel, arbeitete 40 Jahre mit Erwerbsarbeitslosen, vor allem in der Zeit der großen Betriebsschließungen. Er initiierte ein erfolgreiches Grundeinkommensprojekt in Heidenreichstein, bei dem langzeitarbeitslose Menschen ermutigt wurden, sich selbst nach ihren eigenen Fähigkeiten zu fragen, diese weiter zu entwickeln, und in die Gesellschaft einzubringen. Er ist zusammen mit dem Salzburger Soziologen und Politikwissenschaftler Nikolaus Dimmel Herausgeber der Reihe „Bedingungsloses Grundeinkommen in der Debatte“.

+ Samstag, 29. März 2025 – Eröffnung der Saison in der Garten Tulln
10 Uhr BIBELGARTEN – Gespräch und um 11 Uhr Schöpfungsgedanken

+ Pilger der Hoffnung
Am 11. und 12. April 2025 ist der bekannte Theologe und Professor für Judaistik und Theologie aus Luzern, P. Dr. Christan M. Rutishauser SJ, als Referent im Bildungshaus St. Hippolyt. Am Freitag (19 – 21 Uhr) steht der Abend-Vortrag mit Gespräch zum Thema „Pilger der Hoffnung“ auf dem Programm. „Woraufhin wir unterwegs sind, dahin werden wir verwandelt“, so Rutishauser. Begleitung Mag. Michaela Lugmaier, Abteilung Erwachsenenbildung
Pilgern – Woraufhin wir unterwegs sind, dahin werden wir verwandelt
Als Menschen sind wir immer unterwegs, insbesondere in einer Gesellschaft mit so hoher Mobilität wie der unsrigen. Vom Arbeitsweg, dem Spaziergang oder der Wanderung bis hin zu Urlaubs- und Bildungsreisen, Gruppenfahrten oder einfach Besuchen, die wir machen – wir bewegen uns fort. Wer spirituell lebt, frägt nach dem tieferen Sinn und der Motivation des Unterwegsseins. Spiritualität richtet alle Mobilität auf ein tieferes Ziel hin aus, auf eine „heilige Stätte“. Dazu lädt das Heilige Jahr mit dem Motto „Pilger der Hoffnung“ ein. Ein Abend, der vom konkreten Pilgern erzählt, auf die biblischen Pilgerpsalmen schaut und so zu einer Pilgerspiritualität für den Alltag inspirieren will.
Am Samstag (09:00-17:30 Uhr) gibt es einen „Spirituellen Tag in der Fastenzeit“. „Freiheit kommt von Innen“ ist das Tagesthema. Ziel jedes geistlichen Übens bestehe darin, liebesfähiger zu werden. In der Liebe sei auch kein Zwang. Liebe sei Ausdruck wahrer Freiheit. Rutishauser: „Es wird ein geistlicher Tag, um durch geistliches Üben innerlich freier und liebesfähiger zu werden“.
Detail-Infos Vortrag und Gespräch: https://www.hiphaus.at/programm/detail/pilger-der-hoffnung
Detali-Infos zum Tagesseminar: https://www.hiphaus.at/programm/detail/freiheit-kommt-von-innen
Anmeldungen: +43 2742 352104 oder hiphaus@dsp.at

für das Team – Stefan Mayerhofer – https://aufaugenhoehe.synodal.at – info@synodal.at