Ich habe diesen Spruch abgewandelt, weil es mir zur Zeit so vorkommt. Viele Themen stürmen auf uns ein, sollen wahrgenommen werden, warten auf Antwort, auf Zupacken.
Wie können wir Menschen begleiten in einer Zeit der Ängste und Nöte, die unsere Generation so noch nicht erlebt hat? Was können wir konkret tun, wie Jesus es uns aufgetragen hat? Wie können wir Stellung nehmen, ihnen eine Stimme geben, wie Jesus es zum Beispiel den Blinden und Tauben ermöglicht hat? Wo fangen wir an für Gerechtigkeit einzustehen wie bei Zachäus oder für Gleichberechtigung wie bei der Samariterin am Brunnen. Wie begeistern wir Menschen für unser gemeinsames Beten und Feiern, wie Jesus in der Synagoge oder auf dem Berg? Wie schaffen wir es unseren Luxus, unseren Überfluss zu teilen wie Jesus die zwei Fische und fünf Brote? Woher bekommen wir die Zusage, dass genau wir es sind, die Jesus ruft um Menschen beizustehen, ihnen hautnah zu helfen wie die Fischer? Fragen über Fragen. Neben Beruf und Familie ist dies eine fast nicht lösbare, nicht bewältigbare Aufgabe.
So viele Aufträge haben wir von Jesus bekommen. Als Ehrenamtliche können wir nur dankbar sein, dass uns unser KAB-Büro die nötigen Unterlagen und Möglichkeiten der Ideenfindung bietet. Nur so schaffen wir es Kirche für die Menschen sein. Kirche in einer Zeit, wo Negativmeldungen die Amstkirche erschüttern, Ausgrenzungen innerkirchlich Menschen treffen, Kirche in vielen Bereichen keine Rolle mehr spielt.
Ulli Immervoll in KAB Digest – Zeitung der Katholischen Arbeitnehmer:innen-Bewegung St. Pölten Juli 2022