Der synodale Prozeß geht weiter…

Wir werden, müssen…nachdenken…

+ Vom 1. September – 4. Oktober 2025 steht wieder Gottes gute Schöpfung im Mittelpunkt. Zu Beginn wird das Bibelgarten-Team bei der Gartenbaumesse in Tulln im Bibelgarten auf der Garten Tulln zu Gesprächen zur Verfügung stehen.

+ 30. September 2025, 12.00 -17.30, in Wien: SCHÖPFUNGSRAUM in der romanischen Kapelle des Schottenstifts auf der Freyung 6a – “Gesprächsinsel” der Ordensgemeinschaften – Auseinandersetzung mit Gottes guter Schöpfung – Ein Tag im Zeichen der Schöpfung und deren Bewahrung.
www.ordensgemeinschaften.at

+ Im Oktober erinnert sich „Wir sind Kirche“ in Enns an das Kirchenvolksbegehren 1995. Wir sind Kirche wurde auch zur “Heilig-Jahr-Feier” der Synodenteams und Beteiligungsgremien in Rom eingeladen.

„Die gläserne Decke“ – Thema von „Wir sind Kirche“ – www.wir-sind-kirche.at mit sehr interessanten Artikeln und Hinweis auf das Wochenende der Kirchenreformbewegungen im Pfarrzentrum Enns-St. Laurenz (Lauriacumstraße 4, 4470 Enns):
10. Oktober, 17-20 Uhr Trompete von Jericho
11. Oktober, 9-17 Uhr    Kirchenvolkskonferenz mit Feier 30 Jahre Kirchenvolksbegehren
Anmeldung: pfarre.stlaurenz.enns@dioezese-linz.at

 –          Synodaler Prozess

+ 31.07.2025 (KAP/KNA) Thomas Söding sieht die Kirche in Deutschland gefordert, synodale Reformprozesse weiterzuführen und setzt auf Papst Leo XIV. Der Bochumer Theologe sagte dem kirchlichen Internetportal domradio.de am Donnerstag: Mit Blick auf die Verlängerung der Weltsynode bis 2028 sei es wichtig, “dass in Deutschland die Hausaufgaben gemacht werden”. Das bedeute, dass es ab 2026 eine Synodalkonferenz auf Bundesebene geben solle. Weiter forderte Söding, dass in Diözesen die synodalen Reformprozesse weitergeführt werden, “sodass ein Erfahrungsschatz angesammelt wird, und wir den dann 2028 auch in dieses weltkirchliche Ereignis, in die Kirchenversammlung, einbringen können”. Entgegen häufig geäußerter Kritik an der Kirche in Deutschland sagte er: “Wir denken nicht, dass wir in Deutschland das beste Modell für die ganze Welt haben. Aber wir reagieren verantwortlich auf unsere Situation und konkretisieren das Grundprinzip katholischer Synodalität.” Söding, der als theologischer Berater bereits an vier Bischofssynoden teilgenommen hat, ist davon überzeugt, dass das Prinzip der Synodalität unter Papst Leo XIV. fortgeführt werden wird. Leo habe ohne Wenn und Aber gesagt: “Diesen Weg gehen wir weiter. Das ist auch mein Prozess, das ist der Zukunftsweg der katholischen Kirche.” Der Theologe erklärte, er sei überzeugt davon, dass der Papst das genauso meine, weil er auch in seiner Zeit vor der Wahl schon “genau in derselben Weise gesprochen” habe. Robert Prevost habe sich bei der Weltsynode als einziger Kardinal der Diskussion in einem der theologisch-pastoralen Workshops gestellt – und zwar “auf eine sehr kluge Art und Weise”. Er habe sich nicht auf hoch emotionalisierte Debatten wie die über Gender gestürzt. Stattdessen habe Prevost sich auf die Bibel bezogen, und erklärt, “dass wir über das reden müssen, was uns wirklich zusammenhält in der weltweiten Kirche”.

+ Bischofssynode Synodale Kirche 2021–2028

Die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom stand in einem Prozess von 2021 bis 2024 unter dem Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung“. Am 15. März 2025 hat der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech, in einem Brief mitgeteilt, dass dieser Prozess in einem umfangreichen Beratungs- und Evaluationsprozess auf der regionalen, kontinentalen und weltkirchlichen Ebene bis 2028 fortgesetzt wird und dann in eine Kirchliche Versammlung münden soll. Am 7. Juli 2025 hat das Synodensekretariat die Skizze des weiteren Weges veröffentlicht. Vatikan: So soll die Weltsynode umgesetzt werden
Auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz lässt sich das Dokument, das vom Vatikan veröffentlicht wurde, in einer deutschen Arbeitsübersetzung herunterladen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, reagierte positiv auf die Veröffentlichung des Papiers durch den Vatikan. Es sei ein „sichtbarer Ausdruck dafür, dass der synodale Weg der Weltkirche weitergeht“, so der Bischof von Limburg. Bätzing: Papst bestätigt das Voranschreiten auf dem synodalen Weg. „Die nächsten Schritte werden beschrieben und mit Nachdruck daran erinnert, dass das Schlussdokument der Synode vom vergangenen Oktober die Maß- und Richtschnur ist“ Bätzing ist froh darüber, dass der neue Papst Leo XIV. „den synodalen Prozess und das Voranschreiten auf diesem Weg bestätigt“.

+ 60 Jahre Abschluss des II. Vatikanischen Konzils

Vom 14. September bis 8. Dezember 1965 tagte die Vierte Sitzungsperiode (Session) des II. Vatikanischen Konzils. Im Oktober hielt Papst Paul VI. eine Rede vor den Vereinten Nationen in New York, die Dekrete über die Aufgaben der Bischöfe, Ordensleben, Priesterausbildung wurden ebenso verabschiedet wie die Erklärungen über die christliche Erziehung und das Verhältnis zu den nichtchristlichen Religionen. Im November dann die Konstitution über die Offenbarung und das Dekret über das Laienapostolat und als Abschluss im Dezember die Pastoralkonstitution, das Dekret über das Leben und den Stand der Priester sowie die Erklärung zur Religionsfreiheit. Am 8. Dezember kam es zum Abschluss des Konzils mit den Papstworten „Im Namen unseres Herrn Jesus Christus: Geht in Frieden.“ Dem Dekret über das Laienapostolat, an dem der Konzilstheologe Ferdinand Klostermann besonders mitwirkte, werden wir im Herbst in unseren Informationen große Bedeutung schenken. Wir laden sie/euch sehr herzlich ein, sich im Herbst mit dem II. Vatikanischen Konzil zu beschäftigen.

–           Ein Blick auf die Kirche in Österreich

+ Diözese St. Pölten

Die Diözese setzt in der Seelsorge verstärkt auf Social Media: Pfarren, Priester und Orden wollen auf Instagram und Co. Glauben sichtbar machen und Dialog fördern – Bischof Schwarz mit mehr als 45.000 Followern auf Instagram, Facebook und TikTok “Quotenkaiser” der Diözese St. Pölten.
04.08.2025 (KAP) Pfarren, Pfarrer, Orden und Laien greifen immer häufiger auf soziale Medien zur Glaubensvermittlung und -verkündigung zurück. Auch die Diözese St. Pölten habe das Potenzial erkannt, soziale Medien als “Raum für Verkündigung, Informationen, Seelsorge und Gemeinschaft im Alltag” zu nutzen, berichtet die St. Pöltner Kirchenzeitung “Kirche bunt”. Die Nachrede, dass die Kirche ihren Auftritt auf Social Media “verschlafen” habe, sei falsch. Seit einigen Jahren verzeichneten Priester, Ordensbrüder und diözesane Persönlichkeiten hohe Reichweiten im Netz. Auch WhatsApp wird als Informationsplattform genutzt. Insbesondere Pfarren teilen über den Messenger Impulse, Gottesdienstzeiten, Veranstaltungshinweise oder Erinnerungen an Feiertage. Auch verschobene Termine, Terminabsagen oder außerplanmäßige Gottesdienstzeiten könnten über die Pfarr-WhatsApp “schnell und unkompliziert” weitergegeben werden, berichtete die Viehdorfer Pfarrsekretärin Elisabeth Gruber. Junge Priester wie Luca Fian, Kaplan in Waidhofen an der Ybbs, wollen in authentischen Beiträgen Glauben vermitteln. Peter Bösendorfer, Pfarrer der Pfarrpartnerschaft Amstetten-St. Stephan und St. Marien, hat aufgrund negativer Kommentare aus Frust gegen die Kirche oder gegen ihn selbst seinen Facebook-Account wieder gelöscht. Er investiere seine Zeit lieber “in echte Begegnungen”, so Bösendorfer. “Wir sind eine große Pfarrgemeinschaft und haben ein offenes Pfarrhaus – da erreiche ich auch viele Menschen.” KathPress 190 4.8.2025

+ Erinnerungen an + Paul Weß (1936-2025) von Otto Friedrich in Furche 30, 24. Juli 2025
„Theologischer Begleiter, sanfter Provokateur“…

+ Bischofssuche: Wiener KA-Präsident fordert mehr Transparenz

Reinhard Bödenauer in “Presse”-Interview: “Davon halte ich nichts, wie das läuft, das ist alles sehr geheimnisvoll” – Administrator Grünwidl wäre für Präsidenten der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien guter neuer Erzbischof – Auch Theologe Zulehner für breiter aufgestelltes Auswahlverfahren für Bischöfe. 25.07.2025.
Reinhard Bödenauer, Präsident der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien, hat sich im Interview mit der Tageszeitung “Die Presse” (online) kritisch zum Vorgang der Bestellung eines Nachfolgers für Kardinal Christoph Schönborn als Wiener Erzbischof geäußert. Die Kandidatensuche sei ihm zu intransparent. “Davon halte ich nichts, wie das läuft, das ist alles sehr geheimnisvoll”, so Bödenauer wörtlich. Er wünsche sich jedenfalls mehr Transparenz im Verfahren und einen breiteren Kreis von Personen, die an der Entscheidungsfindung beteiligt werden. Persönlich sei er von Nuntius Erzbischof Pedro López Quintana nicht befragt worden. Und er bedauere diese Tatsache ausdrücklich, so der KA-Präsident. Zur Tatsache, dass gut ein halbes Jahr nach dem angenommenen Rücktritt von Kardinal Schönborn immer noch kein neuer Erzbischof ernannt wurde, meinte Bödenauer. Über den noch von Papst Franziskus ernannten Apostolischen Administrator Josef Grünwidl, der die Erzdiözese Wien bis zur Amtseinführung oder Weihe des neuen Bischofs verwaltet, fand der KA-Präsident nur lobende Worte: “Wir haben einen guten Administrator. Er macht seine Arbeit extrem toll. Er hört sehr gut zu und sieht, wo Dinge ins Lot gebracht werden müssen und was an Veränderungen nottut.” Er hoffe auf eine gute Entscheidung des Vatikans, “wenn es schon so lang dauert”. Zur Frage, ob Josef Grünwidl ein guter Nachfolger Kardinal Schönborns wäre, sagte Bödenauer: “Absolut, ja.”

Mehr kirchliche Führungskräfte ausbilden

Auch der Pastoraltheologe Prof. Paul Zulehner hat sich dieser Tage in der ORF-Sendung “Religion aktuell” einmal mehr für eine breitere Einbindung des Kirchenvolks in das Auswahlverfahren für Bischöfe ausgesprochen. Im Blick auf das Profil eines künftigen Erzbischofs meinte Zulehner, dieser müsse Visionen haben, zugleich aber auch das seelsorgliche Handwerk verstehen. “Was ich mir unbedingt wünsche: dass er einer ist, der gut zuhören kann, viele Meinungen aus der Bevölkerung einbezieht und eine synodale Amtskultur pflegt.” Man könne das Bischofsamt heute nicht mehr klerikal bzw. autoritär ausüben, zeigte sich der Theologe überzeugt.

Rektor Max bestätigte im selben ORF-Beitrag: Der Dreiervorschlag werde wohl – so bereits eingelangt – bei einer der Vollversammlungen des Bischofsdikasteriums im Herbst behandelt werden. www.katholisch.at  Quelle – KathPress

+ “Pastoraler Pionier“: Zulehner würdigt verstorbenen Bischof Lobinger

Mit dem Tod des bayerisch-südafrikanischen Bischofs Fritz Lobinger hat die Weltkirche einen “pastoralen Pionier” verloren. Seine visionären Vorschläge etwa zur Priesterweihe von verheirateten, in Kirchengemeinden vor Ort ehrenamtlich engagierten “bewährten Personen” lebten aber weiter: Das betont der Theologe Paul Zulehner in einem Nachruf im “Blog zu Welt und Kirche”.
“Die Implementierung des Zweiten Vatikanischen Konzils war ihm ein Herzensanliegen. Eine klerikale Kirche war ihm fremd. Wo er konnte, förderte er die Annahme der Taufberufung und auf diese aufbauend vielfältige Dienste in den Gemeinden”, würdigt Zulehner den Verstorbenen, mit dem er über viele Jahre hinweg zusammengearbeitet hatte. 1929 in Passau geboren, war Lobinger 1956 als Missionar nach Aliwal in der südafrikanischen Provinz Ostkap gegangen. Von 1970 bis 1986 leitete der Priester das bei Johannesburg gelegene Lumko Missiological Institute, das zur Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 1965) geschaffene Pastoralinstitut der Bischofskonferenzen für das südliche Afrika. Dort entwickelte er das Pastoralmodell der Kleinen Christlichen Gemeinschaften und die Methode des “Bibel-Teilens” mit.

  • Ich habe das Institut im Jahr 2006 besucht und seinen späteren Nachfolger Bischof Michael Wüstenberg getroffen, der nach seiner Emeritierung wieder in seinem Heimatland Deutschland lebt. 

Papst Johannes Paul II. ernannte Lobinger Ende 1987 zum Diözesanbischof von Aliwal, was er bis 2004 blieb. Bis 2023 lebte Lobinger in Mariannhill bei Durban, danach in einem Pflegeheim in Pretoria. Der Missionsbischof prägte für seinen, als “Lobinger-Modell” bekannt gewordenen Vorschlag zur Kirchengemeindeleitung, unter anderem den Begriff des “Team of Elders”, bei dem statt von außen kommender Kleriker aus den Gemeinschaften kommende “personae probatae” (“bewährte Personen”) als Kristallisationsfiguren dienen.
KATHPRESS-Tagesdienst Nr.190, 4. August 2025 9

+ Was war das jetzt? Ein Rückblick
Sie tritt langsam ab, die Boomer-Generation, auch in der Theologie. Hans-Joachim Sander blickt zurück – und nach vorn. Es ist nichts Besonderes: Menschen sind nach einem längeren Arbeitsleben in den Ruhestand getreten so wie ich und wie nun viele meiner Generation. Das ist gesellschaftlicher Alltag und es gibt keinen Grund, sich zu haben. Es steht Rückschau an und das Gefühl, von der Zeit langsam, aber unerbittlich zur letzten Generation geschoben zu werden, also jener ohne das großgeschriebene Adjektiv.

Rainer Bucher hatte eine illustre Runde von Kolleg:innen eingeladen, die schon oder bald aus dem aktiven Dienst ausgeschieden sind. Es ging darum zurückzublicken, nicht zurückzuschauen. Nur das geht: Es gibt keinen Feldherrnhügel, wo sich der Verlauf der Schlacht erschließt, die meine Generation kulturell und kirchlich, wirtschaftlich und politisch, global und lokal geschlagen hat. Wir Boomer kennen nur das Getümmel, wir waren von Kindheit an viele, in allen Vorschul-, Schul-, Lebens-, Gesellschafts-, Politik-, Ausbildungs-, Bewerbungs-, Konkurrenz-, Arbeits-, Freizeit-, Beziehungs-Lagen.

Wir werden auch viele bleiben in Altenheimen oder selbst organisierten Wohnprojekten, in Rentenkassen oder auf Palliativstationen. Wir kennen Getümmel und wir können Getümmel. Darin sind wir Meister:innen. Wenn sich alles irgendwie wegschleicht wie heute die Einschreibzahlen an den Fakultäten, die schütteren Gesänge der Sonntagsmessen, aber auch nach bemüht-organisierten kirchlichen Massen­aufläufen ist das unsere Welt nicht, auch wenn sie uns natürlich schon längst seit Jahren erwischt hat. 28. Juli 2025 www.feinschwarz.net

+ Buchtipps:

Paul M. Zulehner: Zeitenwende. Aufgaben und Chancen kirchlicher Strukturreformen, Matthias Grünewald Verlag 2025
Paul M. Zulehner erhielt 2025 bei den Salzburger Hochschulwochen den Theologischen Preis. Er sei ein „Glücksfall und eine Ausnahmeerscheinung für Theologie und Kirche“.

+ Eine weitere große Anzahl an Artikeln zu verschiedensten Themen erscheint wöchentlich in den Medien:
In der Furche –
www.furche.at – wie auf: https://zulehner.wordpress.com/www.zulehner.org, www.katholisch.at, www.kathpress.at, www.wir-sind-kirche.atwww.kirchenreform.at www.bischofskonferenz.at, www.kirchenzeitung.at

  • Spirituelle Gedanken

Nach dieser Sintflut

Nach dieser Sintflut
möchte ich die Taube,
und nichts als die Taube,
noch einmal gerettet sehen.

Ich ginge ja unter in diesem Meer!
flög´sie nicht aus,
brächte sie nicht
in letzter Stunde das Blatt.
                              Ingeborg Bachmann 1957

Wir freuen uns weiterhin auf ihre/eure konstruktive Kritik.
Seien Sie inspiriert, behütet und gesegnet für alles, was Sie bewegt und was Sie bewegen wollen
Ein gutes Hineinkommen in den Herbst…

für das Team – Stefan Mayerhofer – https://aufaugenhoehe.synodal.atinfo@synodal.at