Fragen – Fragezeichen – Umfragen

In diesen Tagen wieder viele Erinnerungen und Fragen. Aktuell zum Krieg von Russland in der Ukraine, von Israel im eigenen Land gegen palästinensische Terroristen. Die Opfer – immer die Zivilbevölkerung. In Österreich die Vorstellung eines „Planes für Österreich“ im Jahr der vielen Wahlen.  Viele Christen und Christinnen stellen sich heute aber in der Katholischen Kirche Fragen. Fragen auch in der Diözese St. Pölten. Dabei entstehen anstelle von Rufzeichen vermehrt Fragezeichen. Diesen Fragen, aber auch den Fragezeichen widmet sich Paul Michael Zulehner in seiner neuesten Umfrage, die er als „synodale“ Bestandsaufnahme bezeichnet. Wir laden euch ein, sich daran zu beteiligen und uns vielleicht sogar dazu eine Rückmeldung zu senden.

  • Neue Umfrage von Paul Michael Zulehner
    Diese Onlineumfrage versucht eine Art „synodaler“ Bestandsaufnahme bisheriger Strukturreformen in den Kirchen durch Betroffene. Dabei ist uns bewusst, dass es eine Vielfalt in der Sprachregelung für die pastoralen Einheiten (z.B. Pfarrgemeinde, Kirchengemeinde, Kirchort etc…) sowie für die geplanten Umbaumaßnahmen gibt. Darum geht es: Wo finden sich Stärken, Zeichen des Aufbruchs? Bringen die strukturellen Maßnahmen bei der Erfüllung der pastoralen Aufgaben Belastungen und Nachteile mit sich? Es werden nicht alle möglichen Aspekte ausgeleuchtet. Dennoch geht es um wichtige Themen: um handlungsleitende Kirchenbilder, die hinter dem Umbau stehen; um Entklerikalisierung und Synodalisierung; um Herausforderungen mit Blick auf Ehrenamtliche; um Fragen der Leitung, um pastorale Nähe, nicht zuletzt um Herausforderungen, die über den Strukturumbau hinausreichen. Eine offene Abschlussfrage gibt Raum zu einer persönlichen Bewertung der Maßnahmen. Auch können Sie dort berichten, ob Sie konkrete alternative Wege für den unabdingbaren Kirchenumbau sehen. Nehmen sie sich die Freiheit, Ihre Erfahrungen in dieser wichtigen Umbauzeit unserer Kirche mit uns zu teilen! Diese Umfrage läuft (derzeit) lediglich in deutscher Sprache. Fragebögen, die bis 31.3.2024 ausgefüllt wurden, können in der Auswertung berücksichtigt werden. Die Ergebnisse werden bald nach Beendigung der Umfrage öffentlich gemacht werden. Es wäre außerordentlich hilfreich, könnten Sie weitere Personen gewinnen, mitzumachen. Sie geben einfach den Link zu meiner Homepage weiter. Der Zugang zur offenen Umfrage ist über meine Homepage www.zulehner.org möglich. Sie können hier direkt in die Umfrage einsteigen.

  • Gedenken an Bischof Dr. Franz Zak (1961-1991)
    Die Kirchenzeitung der Diözese St. Pölten „Kirche Bunt“ erinnerte sich in ihrer Ausgabe 4/24 anlässlich des 20. Todestages am 28. Jänner an Bischof Dr. Franz Zak. Glatter kann man so einen Text kaum schreiben. Er war 30 Jahre Bischof, prägte durch seine Teilnahme am II. Vatikanischen Konzil die Diözese und da durch die Diözesansynode 1971/1972. Das un-würdige Schauspiel der Annahme seines Rücktrittes durch Papst Johannes Paul II. und die Ernennung des Wiener Weihbischofs, Dr. Kurt Krenn, zu seinem Nachfolger im Juli 1991, ist vielen engagierten Menschen unvergesslich. Für mich ebenfalls, da er kurz zuvor noch die hart ausverhandelte Einsetzung der Personalvertretung der PastoralassistentInnen – heute Betriebsrat – in Kraft setzte. Unter seinem Nachfolger wäre das nie möglich geworden. Schon 1988 hatte Bischof Zak mich zusammen mit drei anderen KollegInnen in den Dienst als PastoralassistentInnen gesandt. Ich habe ihn dann noch besucht, vor allem in der Zeit seiner schweren Krankheit, als er im Elisabeth Pflegeheim der Caritas seinen Lebensabend verbrachte. Seine großen Schmerzen konnten nur mehr durch Medikamente gemildert werden. Sie waren körperlich. Die Art und Weise seiner Ablösung und die Leitung der Diözese durch Bischof Krenn und die damit verbundenen vielen Konflikte waren große geistliche und geistige Schmerzen. Die noch im selben Jahr ausgebrochene Krise im Priesterseminar mit der Ablöse von Bischof Krenn als Bischof von St. Pölten musste er nicht mehr erleben.

  • Wohin führt die Zentralisierung der Diözese St. Pölten
    Strukturanpassungen in der Diözese St. Pölten, 16.10.2023 (KAP)
    2020 hat in der Diözese St. Pölten ein Zukunftsprozess begonnen, in dessen Folge auch die zentralen Dienststellen neu strukturierte wurden. Aufgrund der Erfahrungen des Arbeitsjahres 2022/23 wurden und werden nun Adaptierungen vorgenommen, die mit Jahresbeginn 2024 schlagend werden, wie Bischof Alois Schwarz und Generalvikar Christoph Weiss in einem Schreiben an die Mitarbeitenden in den zentralen Stellen und in den Pfarren mitteilten.
    “Wichtig war und ist uns, dass vor allem die von der Diözese servicierten Pfarren mehr Klarheit haben, wer ihre Ansprechpartner sind und wo sie welche Unterstützung bekommen. Gleichzeitig geht es darum, dass die internen Abläufe noch wirkungsvoller werden”, halten Schwarz und Weiss in dem Schreiben fest.
    Künftig wird es demnach in der Diözesanzentrale 15 Abteilungen geben: Pfarren und Lebenswelten, pastorales Personal, Erwachsenenbildung, Schulamt, Kirchenmusik, Museum und Denkmalpflege, Kommunikation, Archiv und Matriken, Bau, Liegenschaften, Buchhaltung und Pfarrfinanzen, IT, Facility Management und Einkauf, Personalverrechnung und Kirchenbeitrag.

    Wie es tatsächlich umgesetzt wurde im nächsten Newsletter.
  • Buchhinweis – Gender Ideologie!? Eine katholische Kritik
    Dem Wiener Ethiker und Theologen Gerhard Marschütz widmet die Furche in ihrem Artikel vom 18. Jänner 2024 dessen Antwort auf die immer heftiger werdende „Gender“ Auseinandersetzung.
    „Bei der Neujahrsansprache hat Papst Franziskus vor dem Diplomatischen Korps im Vatikan „ideologische Kolonisierungen“ gebrandmarkt. Die Gender-Theorie spielte dabei eine zentrale Rolle. Gender ist ein Reizwort im konservativ-katholischen Kosmos. Marschütz bemüht sich seit Jahren, derartige Festlegungen als ideologische Verkürzung aufzuzeigen und über die Gender-Theorien in einen theologisch fundierten Dialog zu treten, ohne sie in Bausch und Bogen zu verteufeln. In seinem 2023 erschienenen Buch stellt er die innerkatholische Kontroverse dar; eine Debatte, die das Zeug dazu hat, dass sich die Kirche einmal mehr in eine Sackgasse verrennt. Es ist verstörend, dass die Debatte so verkürzt geführt wird. Er zeigt auch auf, dass die katholische Ideologisierung von Publikationen einiger weniger AutorInnen ausgeht. Eine davon ist die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz. Keine Unbekannte in der Diözese St. Pölten. Wenn wir in der Einheitsübersetzung der Bibel von 2016 lesen: „Männlich und weiblich schuf er sie“, dann gibt die Haltung der katholischen Kirche in der Gender Debatte schon zu denken. „Dass die katholische Kirche sich dabei im gleichen Boot mit der Reaktion sitzend wiederfindet, ist besorgniserregend.“
    Zum Abschluss meint Marschütz: Langsam bahnt sich in der katholischen Kirche ja die Einsicht Bahn, dass auch gleichgeschlechtlich Liebende von Gott geschaffen wurden.“

    Erschienen ist das Buch im Echter Verlag 2023, 240 S., geb., Euro 29,95

Dazu: Kathpress vom 31. Jänner 2024 www.kathpress.at

Siehe auch: Stellungnahme der Katholischen Aktion Österreichs www.kaoe.at  und www.kaoe.at/dossiers;
www.regenbogenpastoral.at

  • Rituale sind ein wesentlicher Bestandteil unseres ganzen Lebens, nicht nur des religiösen oder spirituellen Lebens. Nachstehend dazu ein interessantes Weiterbildungsangebot.

Wir werden sie/euch weiterhin in regelmäßigen Abständen über die Neuigkeiten auf unserer Homepage informieren und ersuchen sie/euch uns mit konstruktiver Kritik zu unterstützen und somit ins Gespräch zu kommen. Nur so kann ein Newsletter auch ihren/deinen „Bedürfnissen“ entsprechen.

In dankbarer Verbundenheit und genießt noch die verbleibenden Faschingstage – bekanntlich ist mit Humor so manches besser auszuhalten
für das Team – Stefan Mayerhofer –
https://aufaugenhoehe.synodal.atinfo@synodal.at