1. Synodale Versammlung – Hoffnung für die Zukunft?

Was am Festtag des Heiligen Franziskus, dem 4. Oktober 2023, begonnen hat und mit Sehnsucht erwartet wurde,wurde am Sonntag, dem 29. Oktober, mit einer Erklärung abgeschlossen, die offen ist für den weiteren Synodalen Weg bis zur 2. Versammlung im Oktober 2024. Die weltweite Bischofssynode, bei der in Rom über 450 Bischöfe und Laien, Frauen und Männer, teilgenommen haben, war für viele der Teilnehmenden ein von Gottes Geist begleiteter Weg des Zuhörens. Es gab viele Berichte. Berichte über Hoffnungen, Wünsche, aber auch Ängste und Fragen und vor allem eine sehr restriktive Pressepolitik. Ich denke Offenheit und Geduld sind gefragt. Vorschnell Urteile zu fällen würde dem Synodalen Weg nicht gerecht werden. Und es gibt ja noch eine zweite weltweite Bischofssynode im Herbst 2024. Wir werden genau hinhören und hinschauen, welchen Weg die österreichischen Bischöfe in den kommenden Monaten gehen werden, besonders in der Diözese St. Pölten.

Einige Stimmen:
+ Kardinal Schönborn zur Bischofssynode: „Es gibt Polarisierungen, aber …“  „Das wichtigste Ergebnis ist die Synode selbst. Da werden Sie vielleicht lächeln darüber, aber es ist so.“ Clemens Fabry
Die Presse 28.10.2023 von Dietmar Neuwirth
Kardinal Christoph Schönborn im Interview für die „Presse“ zum Synoden-Ende in Rom: Das Zentrum der Kirche bewege sich deutlich in Richtung Süden. Vier Wochen täglich stundenlang in der Audienzhalle zu sitzen, über komplexe theologische, kontroversielle Themen zu sprechen:
Wie herausfordernd war diese Zeit der Synode in Rom für Sie? Christoph Schönborn: Die Synode war wie jede Synode anstrengend, aber es war bei Weitem die beste Synode, die ich seit fast 40 Jahren erlebt habe. Weshalb? Was war das Herausragende dieser Synode? Erstens das Setting. Zum ersten Mal hat die Synode in der großen Audienzhalle stattgefunden. Früher hat man sich nie in die Augen geschaut, ist in Reihen hintereinander gesessen und hat nur den Papst gesehen. Das Setting diesmal mit rundem Tisch in Zehnergruppen hat dem ein ganz anderes Klima gegeben. Zweitens ist die Methode sehr entscheidend, die Papst Franziskus die geistliche Konversation nennt, mit einem starken Akzent auf das Zuhören und Auf-das-Gehörte-Eingehen. Das schafft ein grundlegend anderes Klima, weil es vom Zuhören ausgeht.

»»Die europäische Bischofskonferenz ist eine lahme Ente.««  „und das wichtigste Ergebnis ist die Synode selbst. Da werden Sie vielleicht lächeln darüber, aber es ist so.“ Christoph Schönborn

… und„mich hat in Schönborns „Presse“-Interview beeindruckt, wie offen er zugab, dass der Bericht der europäischen Kontinental-Synode im Vergleich zu den der anderen sehr schwach war. Vielleicht kannst du das noch einfügen. Und die Äußerung unseres Bischofs in der „Kirche bunt“, er warte auf den Bericht von Schönborn und Lackner, zeigt meines Erachtens, wie wenig in diese Weltsynode interessiert. Er hätte sich ja, dank der Medien, über deren Fortgang ständig informieren können, ich würde sogar sagen müssen.“ (Michael Ledwinka)

+ Presse der Synode im Vatikan

Brief der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode an das Volk Gottes …. Die Versammlung, die uns am 30. September in Rom zusammenführte, war eine wichtige Etappe in diesem Prozess. In vielerlei Hinsicht war es eine noch nie dagewesene Erfahrung. Zum ersten Mal waren auf Einladung von Papst Franziskus Männer und Frauen aufgrund ihrer Taufe eingeladen, an einem Tisch zu sitzen und nicht nur an den Diskussionen, sondern auch an den Abstimmungen dieser Bischofssynode teilzunehmen. Gemeinsam, in der wechselseitigen Entsprechung unserer Berufungen, Charismen und Ämter, haben wir intensiv auf das Wort Gottes und die Erfahrungen der anderen gehört.
…Unsere Versammlung fand vor dem Hintergrund einer krisengeschüttelten Welt statt, deren Wunden und skandalöse Ungleichheiten in unseren Herzen schmerzlich nachklangen und unseren Beratungen eine besondere Schwere verliehen, umso mehr, als einige von uns aus Ländern kamen, in denen Krieg wütet. Wir beteten für die Opfer mörderischer Gewalt und vergaßen dabei nicht jene, die durch Elend und Korruption auf die gefährlichen Pfade der Migration getrieben wurden. Wir haben unsere Solidarität und unser Engagement den Frauen und Männern versprochen, die sich überall als Baumeister für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen.

… Wir hoffen, dass die Monate bis zur zweiten Session im Oktober 2024 es allen ermöglichen werden, konkret an der Dynamik der missionarischen Gemeinschaft teilzuhaben, auf die das Wort „Synode“ hinweist. Dies ist keine Ideologie, sondern eine in der apostolischen Tradition verwurzelte Erfahrung.

Die Kirche muss auch auf die Laien, Frauen und Männer, hören, die alle aufgrund ihrer Berufung durch die Taufe zur Heiligkeit berufen sind: das Zeugnis der Katecheten, die in vielen Situationen die ersten sind, die das Evangelium verkünden; die Einfachheit und Lebendigkeit der Kinder, die Begeisterung der Jugendlichen, ihre Fragen und ihre Rufe; die Träume der älteren Menschen, ihre Weisheit und ihr Gedächtnis. Die Kirche muss auf die Familien hören, auf ihre erzieherischen Anliegen, auf das christliche Zeugnis, das sie in der Welt von heute geben. Sie muss die Stimmen derer willkommen heißen, die sich in Laiendiensten oder in gemeinschaftlichen Gremien der Unterscheidung und Entscheidungsfindung engagieren wollen.https://www.synod.va/en/press-room.htmlhttps://www.synod.va/en/news/letter-of-the-xvi-ordinary-general-assembly-of-the-synod-of-bishops-to-the-people-of-god.html)

+ Erzbischof Lackner will positive Dynamik der Synode weitertragen

Bischofskonferenz-Vorsitzender nach erster Session der “Synode über Synodalität”: “Wir sind auf einem Weg – und wir sind nicht allein unterwegs” – Kirche in Österreich muss “andockfähig und ergänzungsbedürftig” bleiben. Zur gemeinsamen Weiterarbeit am synodalen Prozess auch in Österreich ruft der Salzburger Erzbischof Franz Lackner auf. Er wolle versuchen, etwas von der Dynamik und der positiven Stimmung der Synodenversammlung im Vatikan weiterzugeben, sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende in der Nacht auf Sonntag im Gespräch mit Medien-vertretern in Rom. Bereits in der kommenden Woche werde er das heimische Synodenteam treffen, und auch bei der bevorstehenden Herbstvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz werde über die Ergebnisse der Weltsynode gesprochen werden, kündigte Lackner an. 
Für ihn persönlich sei die Synode eine einzigartige Erfahrung von Weltkirche gewesen – mit Kirchenleuten aus allen Erdteilen und dem großen geistlichen Bemühen, das Ganze der Kirche, die Universalkirche, sichtbar werden zu lassen, berichtete Erzbischof Lackner. Er habe die Anliegen eingebracht, die sich aus dem der Welt-Bischofssynode vorgeschalteten ortskirchlichen Konsultationsprozess ergeben hatten. Wer nur auf das Synthesepapier blicke und die synodale Erfahrung in Rom nicht habe mitmachen können, werde “vielleicht auch ein bisschen enttäuscht sein”, räumte der Bischofskonferenz-Vorsitzende ein. “Der Bericht hat keine fertigen Antworten, aber er hat Ansatzpunkte. Und es geht ja noch weiter”, hielt Lackner dem mit Blick auf den weiteren Prozess und die 2024 bevorstehende neuerliche Synodenversammlung entgege
n.

Homepage Österreichische Bischofskonferenz www.bischofskonferenz.at – Quelle: kathpress (29.10.2023) 
Berichte über den Synodalen Weg weiterhin auf www.kathpress.atwww.bischofskonferenz.at  – www.katholisch.atwww.furche.at – in anderen Sprachen auch auf https://www.synod.va

Vortrag „Ich wünsche eine arme Kirche für die Armen“ (Papst Franziskus)
Univ.Prof. DDr. Hans Schelkshorn – 17. November 2023, 19 Uhr, Hippolythaus St. Pölten

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für das Team – Stefan Mayerhofer –
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