Newsletter Christkönigssonntag – 20. November

Zu Beginn ein spiritueller Text der Emmausgemeinschaft St. Pölten:
HEIMAT
Ort der Gespräche
Ort des Schweigens
Ort der Konflikte
Ort der Versöhnung
Ort des Kampfes
Ort des Friedens
Ort der Lüge
Ort der Wahrheit
Ort der Erstarrung
Ort der Veränderung
Ort des Scheins
Ort des Seins
Ort Gottes 
Ort der Menschen
Werner Stöss in Hans Marsam „Heimat Emmaus“
Die Kirche – auch so ein Ort? So eine Heimat?
Wir haben heute das Fest „Christkönig“ gefeiert. In den Pfarren dieser Welt so unterschiedlich wie es nur möglich ist.Das ist gut so. Eine bemerkenswerte und kurze Auslegung des Sonntagsevangeliums habe ich beim Leiter der Katholischen Sozialakademie, Markus Schlagnitweit – https://www.schlagnitweit.at – gefunden, die er am 21. November 2021 in der Ursulinenkirche in Linz zu Joh 18,33b-37 gehalten hat: „Jeder Mensch ist König!“ als zentrale Botschaft des Christkönigssonntag. Ich frage mich nur, warum beachten viele Bischöfe in ihren Diözesen das nicht immer gegenüber den Menschen, den Christinnen und Christen? Weitere guten Gedanken dazu habe ich als Sonntagsgedanke von #spiri2go erhalten: „Der Königsweg Jesu, das ist eine andere Form von Führung und Leitung. Mehr dienen als herrschen. Ein Führungsmodell mit Zukunft. Ein Weg des Friedens, der Mitmenschlichkeit und des Einsatzes für Gerechtigkeit.“
Der Synodale Weg von Papst Franziskus weist in dieselbe Richtung. Er sollte das gemeinsame Miteinander wieder in den Mittelpunkt stellen und so eine zukunftsorientierte, menschenfreundliche und eine auf Augenhöhe gestellte Zusammenarbeit möglich machen. Dieser synodale Prozess scheint aber aus der Wahrnehmung in den christlichen Gemeinden vor Ort zu entschwinden. Nach schmerzhaften Strukturprozessen wie in der Diözese St. Pölten stellt sich der Alltag ein. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versuchen, den Dienst in ihrem Fachbereich so gut wie möglich zu tun. Kraft für entscheidend Neues ist – auch bedingt durch die gesellschaftlichen Belastungen – kaum noch vorhanden. Anstelle von Solidarität und Vernetzung entsteht da und dort ein Klima von Angst. Übrigens der Diözesanbischof von St. Pölten, Dr. Alois Schwarz, hat seit neuestem eine persönliche Homepage – https://alois-schwarz.at. 
 + Synodaler Weg 
 - Eine Ergänzung zum Artikel von Karl Immervoll

Eine umfangreiche Dokumentation zum Synodalen Weg ist in der Theologisch-praktischen Quartalsschrift der Katholischen Privat-Universität Linz erschienen – http://www.thpq.at/ – ThPQ 170/4 (2022) „Synodalität“.

Zwei wichtige Hinweise auf diesem Weg hat KathPress veröffentlicht:

–  Abkehr von kirchlichem Feudaldenken ist Chance
Der Leiter des Wiener Pastoralamtes, Markus Beranek: Strukturreform setzt neue innovative Kräfte in Pfarren frei – “Wir erleben eine interessante, fast gegenläufige Entwicklung: es werden weniger Gläubige, dafür wächst das Engagement umso mehr.” Der Rückgang an Gläubigen bzw. Kirchenmitgliedern sollte nicht in erster Linie als Ausdruck eines Niedergangs verstanden werden, sondern als “Ausdruck eines die gesamte Gesellschaft erfassenden Transformationsprozesses” und als “Chance der Abkehr von einem alten kirchlichen Feudaldenken”. Das Ziel hinter all diesen Bemühungen sei nicht, Kirchenbeitragszahler zu rekrutieren, sondern “Menschen mit dem Evangelium in Berührung zubringen – damit sie es in ihrer ganz spezifischen Lebenssituation als Ermutigung und Stärkung erfahren können.”
KATHPRESS-Tagesdienst Nr.283, 16. November 2022 5

– Kirchenrechtliche Spielräume und Begrenzungen synodaler Prozesse am Beispiel des „Synodalen
Weges“ in Deutschland.
Der Beitrag von Thomas Schüller, Professor für Kirchenrecht in Münster (Westf.), weist gleich zu Beginn darauf hin, dass weder klar ist, was eine synodale Kirche genau ist, noch auch, in welcher Weise synodale Prozesse auf die konkrete Lehre der Kirche Einfluss nehmen können. Zur Klärung der Lage kann wohl beitragen, dass man zwischen Synoden im engeren Sinne, das sind Versammlungen von Bischöfen, und synodalen Organen im weiteren Sinn unterscheidet, welche zur Beratung der Bischöfe dienen. Nur bei Letzteren sind auch Laien wesentlich beteiligt, aber ob ihre Stimmen einen Einfluss haben, hängt von den Bischöfen ab. Ähnliches gilt für den „Synodalen Weg“, der gerade in Deutschland läuft und dessen Beratungsergebnisse – wie der Autor befürchtet – keine Verbindlichkeit haben und daher am Ende nur der Beruhigung des Kirchenvolkes dienen könnten. (Redaktion)
Synodalität ist in aller Munde und das programmatische Schlüsselwort des laufenden Pontifikates. Franziskus wird nicht müde, die Synodalität als Weg der Kirche in das dritte Jahrtausend zu bezeichnen. Anlässlich des ünfzigjährigen Bestehens der Bischofssynode ist sie für ihn eine „konstitutive Dimension der Kirche selbst“, da sie „eine synodale Kirche“ befördert, die „eine Kirche des Zuhörens“ ist. Damit ist nicht das bloße akustische Hören gemeint, sondern „ein wechselseitiges Anhören, bei dem jeder etwas zu lernen hat: das gläubige Volk, das Bischofskollegium, der Bischof von Rom – jeder im Hinhören auf den Heiligen Geist, den ‚Geist der Wahrheit‘ (Joh 14,17).

+ Katholische Aktion – Dossiers

Die Katholische Aktion Österreichs hat verschiedene Dossiers für den Synodalen Weg aufgelegt – www.kaoe.at Die Themen sind: Arbeit, Beteiligung, Frieden, Geschlechtergerechtigkeit und Mitweltgerechtigkeit.

Wir werden sie/euch weiterhin in regelmäßigen Abständen die Neuigkeiten auf unserer Homepage informieren und ersuchen sie/euch uns mit konstruktiver Kritik zu unterstützen und somit ins Gespräch zu kommen.

In dankbarer Verbundenheit und eine gesegnete Zeit des Übergangs in das neue Kirchenjahrfür das Team – Stefan Mayerhofer – https://aufaugenhoehe.synodal.atinfo@synodal.at