Synodaler Weg

Arbeitspapier für nächste Phase der Weltsynode veröffentlicht
Synodaler Prozess: Österreichische Themen weltweit relevant
In Synodalen Prozess auch Kirchendistanzierte einbeziehen

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Vor kurzem ist das Arbeitspapier für nächste Phase der Weltsynode veröffentlicht worden. Das 45-Seiten-Dokument fasst Sorgen und Nöte der Diözesen weltweit zusammen - Generalrelator Hollerich: "Wahre Reflexion" der Einreichungen - Im nächsten Schritt hin zur Bischofssynode 2023 sind nun die kontinentalen Bischofskonferenzenverö am Zug.
Das Arbeitsdokument für die zweite Phase der Weltsynode fasst auf 45 Seiten Sorgen und Nöte in katholischen Diözesen weltweit zusammen. Dabei stehen vor allem besseres gegenseitiges Zuhören und Beteiligung aller im Fokus. Hervorgehoben werden Frauen, gesellschaftliche Randgruppen und Minderheiten. Das Ergebnis sei eine "wahre Reflexion" dessen, was die Bischofskonferenzen eingereicht hätten, sagte der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich als "Generalrelator" der Synode bei der Vorstellung des Papiers am Donnerstag.
Die Erfahrung erstmals echter Beteiligung wird als positiv bewertet. Nichtsdestoweniger nennt das Papier eine Vielzahl an Herausforderungen. Diese reichen von Verständnisproblemen und geringen bis keinen Erwartungen an die Synode oder den Veränderungswillen der Kirche, bis hin zu vielen inhaltlichen Fragen.
Als große "offene Wunde" hält das Papier Missbrauch durch Kleriker fest, vorrangig sexueller Missbrauch insbesondere von Kindern. Nahezu weltweit geht es um die Rolle von Frauen, ihren großen Einsatz und ihre mangelhafte Teilhabe. Ebenfalls thematisiert wird ein distanziertes Verhältnis von Gläubigen und Geistlichen, auch wenn es keine Anti-Priester-Haltung gebe.
Darüber hinaus geht es etwa um die gesellschaftliche Rolle und Verantwortung der Kirche, mit Blick auf Konflikte, den Klimawandel oder Ungleichheiten. Angesprochen werden zudem die Einheit der Christen und der Dialog mit allen Religionen.
 Auf Grundlage des Papiers sollen die sieben kontinentalen Bischofsversammlungen - Afrika, Ozeanien, Asien, Naher Osten, Europa, Lateinamerika sowie USA/Kanada - bis März 2023 je ein eigenes Dokument erstellen. Diese sieben Texte wiederum fließen in ein zweites Arbeitsdokument der Weltsynode ein, das im Juni nächsten Jahres erscheinen soll. Auf dessen Grundlage berät dann die Weltbischofs-Synode in Rom. Ursprünglich sollte die Synode abschließend im Herbst 2023 tagen. Jüngst hatte der Papst überraschend erklärt, dass der Prozess um ein Jahr verlängert werde. So wollen die Bischöfe vom 4. bis 29. Oktober 2023 erstmals und im Oktober 2024 erneut über die Ergebnisse des weltweiten Synodalen Prozesses beraten.
Quelle: kathpress 27.10.2022

Synodaler Prozess: Österreichische Themen weltweit relevant
Wiener Theologin Polak lobt im ORF-Religionsmagazin "Orientierung" vielversprechendes Arbeitsdokument für zweite Phase der Weltsynode Wien, 07.11.2022 (KAP) 
Die mit der Zusammenfassung der Ergebnisse des Synodalen Prozesses in Österreich betraute Wiener Theologin Regina Polak hat sich "erstaunt" darüber geäußert, dass
viele der für die Zukunft der Kirche relevanten Fragen, die die Katholiken hierzulande beschäftigen, "auch weltweit ein Thema sind". Es gebe hier Übereinstimmung "in ganz vielen Bereichen", bezog sich Polak im ORF-Religionsmagazin "Orientierung" (6. November) auf das kürzlich in Rom vorgestellte Arbeitsdokument für die zweite Phase der Weltsynode. Eine verstärkte Partizipation von Frauen bei Entscheidungsfindungen in der Kirche sei allgemeines Reformanliegen, Uneinigkeit herrsche jedoch in der Frage, ob Weiheämter für Frauen geöffnet werden sollen. Die Fortsetzung des Synodalen Prozesses auf kontinentaler Ebene und danach die "große" Synode in Rom zielten darauf ab, hier miteinander in ein Gespräch zu kommen und Argumente auszutauschen, erklärte die Theologin zum weiteren Prozedere. Diversität und auch Konflikte seien als etwas zu betrachten,"das auch Dynamik in die Kirche bringt". Über die Frauenordination u.a. sei ein spiritueller Dialog zu führen, der den gesamten Synodalen Prozess charakterisieren soll. Polak zeigte sich erfreut über die leicht zugängliche Sprache, in der das (bisher nicht auf Deutsch vorliegende, Anm.) Arbeitsdokument gehalten ist. Im Vatikan werde die 45 Seiten umfassende Zusammenfassung der Sorgen und Nöte in katholischen Diözesen weltweit zwar nicht als lehramtliches Dokument betrachtet, aber explizit als ein "theologischer Schatz" und Ausdruck des "Sensus fidelium" - des Glaubenssinnes der Katholikinnen und Katholiken - gewürdigt.
KATHPRESS-Tagesdienst Nr.275, 7. November 2022 6

In Synodalen Prozess auch Kirchendistanzierte einbeziehen
Wien, 11.11.2022 (KAP) In den vom Papst verlängerten Synodalen Prozess sollen verstärkt auch Kirchendistanzierte einbezogen werden. Wie Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, am Freitag in einer Pressekonferenz in Wien darlegte, seien bisher diese und andere Gruppen nicht erreicht worden, um deren Stimmen im geistlichen Prozess des Aufeinander-Hörens für den zukünftigen Weg der Katholischen Kirche zu berücksichtigen. Lackner äußerte die Überzeugung, dass Säkularität so interpretiert werden müsse, dass auch Wertvolles außerhalb der Kirche ernstzunehmen sei - ohne das Gegenüber zu vereinnahmen, wie er hinzufügte. Viele hätten heute nicht mit dem Glauben, aber mit der Kirche ein Problem. Der Salzburger Erzbischof äußerte sich anlässlich der am Donnerstag zu Ende gegangenen Vollversammlung der Bischofskonferenz im Stift Michaelbeuern, deren Ergebnisse und Beschlüsse er vor der Presse darlegte. Ein wesentliches Thema dabei sei der Synodale Prozess gewesen, der nach der diözesanen Phase nun auf die kontinentale Ebene wechselt, bevor er mit Bischofssynoden im Herbst 2023 und 2024 in sein weltkirchliches Finale geht.
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